Abschusszahlen werden steigen
Autor: Gerd Schaar
Thulba, Montag, 11. April 2016
Die Hegegemeinschaft Bayerische Rhön stellte die Trophäen aus.
Der Leiter der Rotwild-Hegegemeinschaft "Bayerische Rhön" Harm Humburg hatte zur jährlichen Hegeschau in die Thulbatal-Halle eingeladen.
Die insgesamt 152 Jagden, die diesem Rotwild-Hegebereich angehören, erstrecken sich über die Landkreise Bad Kissingen (65), Main-Spessart (45), Rhön-Grabfeld (27) inklusive Mellrichstadt (15). Ausgestellt waren 156 Hirschgeweihe, von denen acht Geweihe der Klasse I und 15 der Klasse II besondere Beachtung bei den Besuchern fanden. Allen voran die so genannten Kronhirsche, wie zum Beispiel der 14-Ender von Gunther Hahne.
"Das Rotwild ist Bestandteil der heimischen Kulturlandschaft", betonte Humburg. Auch wenn in wenigen Einzelfällen die verordneten Abschusszahlen den überhand nehmenden Schälschäden widersprechen, stimmten die Jäger im Saal den Vorgaben der Unteren Jagdbehörde im Grundsatz zu. Die wurden für das abgelaufene Jagdjahr 2015 / 2016 zu rund 108 Prozent erfüllt.
Insgesamt kamen 685 Rotwildtiere vor den Gewehrlauf, darunter 529 Stück Kahlwild: das sind 263 Kälber, 135 Schmaltiere und 131 Alttiere gewesen.
"Sie alle haben schließlich in den letzten Jahren alles dafür getan, um eine waldverträgliche Rotwildpopulation zu erreichen", sagte stellvertretender Landrat Emil Müller (CSU). Wohl wissend, dass die jahrelange Diskussion um den Vorrang von Wald oder Wild immer noch im Raum stehe. Müller dankte den Reviergruppen-Sprechern und Helfern für den Aufbau der Trophäenschau, insbesondere den Jägern Wolfgang Scholz (Hammelburg) und Stefan Armbruster.
Die Wildschäden und die damit verbundenen Abschussvorgaben spielen beim Rotwild eine besondere Rolle. Immerhin konnte der Gastreferent Peter Kroll, Revierleiter und Rotwild-Sachverständiger aus dem Sauerland (Rothaargebirge), von positiven Veränderungen in der Altersstruktur seiner Hirsche durch gezielte Maßnahmen melden. Hierzu regte er an, weibliche Alttiere frühzeitig im Jahr zu erlegen, um die Flut von zu vielen Kälbergeburten einzudämmen, die derzeit bundesweit beobachtet wird.