Abbruch beginnt noch im August
Autor: Ralf Ruppert
Langendorf, Montag, 27. Juli 2015
Die erste der beiden Talbrücken am Klöffelsberg soll bald weichen. Bis Ende 2016 wird der Ersatzbau stehen, dann folgt die zweite.
300 Millionen Euro investiert die Autobahndirektion Nordbayern heuer in ihrem Zuständigkeitsbereich, das Sonderprogramm Brückenertüchtigung des Bundes umfasst sogar eine Milliarde Euro - verteilt auf mehrere Jahre. "Alleine im Bereich der Dienststelle Würzburg stehen zehn Bauwerke an", berichtet Hartmut Metz. Der Katzenbacher war als Bauleiter für den Neubau der Sinntalbrücke zuständig, danach wechselte er als Abteilungsleiter nach Würzburg. Bereits gebaut wird an der Klöffelsbergbrücke, in den Startlöchern ist die Erneuerung der Schraudenbach-Brücke und: "Irgendwann ist dann auch die Thulbabrücke dran."
In den 1990er Jahren saniert
Die Klöffelsbergbrücke ist seit der Öffnung der A 7 im Jahr 1968 in Betrieb. In den 1990er Jahren wurden dann dicke Stahlseile von Widerlager bis Widerlager eingezogen, auch quer zur Fahrtrichtung gab es so genannte Verspannungen, die die Bauwerke stabilisieren. Aber auch das hält nicht ewig: "Die Hauptverkehrsachsen sollen für den Lkw-Verkehr ertüchtigt werden", verweist Metz darauf, dass Schwertransporte aktuell nicht durchgehend auf der A 7 fahren können, sondern manche Brücken für extreme Belastungen gesperrt sind.Die Arbeiten oberhalb von Langendorf haben im Mai begonnen: Zunächst wurde die Richtungsfahrbahn Fulda, also die östliche der beiden parallel verlaufenden Brücken gesperrt. Der Verkehr läuft auf der deutlich breiteren, weil dreispurig ausgebauten West-Brücke. "Das ist eine ziemlich komfortable Verkehrsführung", sagt Metz. Trotzdem habe die Autobahndirektion die Geschwindigkeit auf 60 Stundenkilometer beschränkt - zum einen wegen des Gefälles, zum anderen wegen Baustellenausfahrten. "Die Baustellen werden zwar zum größten Teil von außen angefahren, aber ganz ohne geht es trotzdem nicht." Das Tempolimit wurde in den vergangenen Wochen auch regelmäßig mit Blitzgeräten überwacht.
Sicher keine Sprengung
Die Anschlüsse der Brücke und die Widerlager sind bereits abgegraben, demnächst soll mit dem Abbau der Brücke begonnen werden. Eine Sprengung wie im Sinntal komme dabei nicht in Frage: Zum einen stehen die Brücken zu nah beieinander, zum anderen sei die Stahlbetonbrücke viel schwerer wie die filigrane Sinntalbrücke. "Die Erschütterungen wären zu hoch."Ab Ende August soll vermutlich von unten mit langen Bagger armen die Brücke Stück für Stück abgebrochen werden. Auch die Pfeiler werden abgebaut, bis eineinhalb Meter unters Gelände. Die neuen Pfeiler werden in ähnlichen Abständen, aber einige Meter weiter gegründet. Bis Ende 2016 soll die neue Brücke fertig sein. Sie wird laut Metz etwas breiter als die jetzige und kann deshalb den Verkehr gut aufnehmen, während die westliche Brücke erneuert wird. Bis Ende 2018 sollen die beiden 344 Meter langen und zusammen 25 Millionen Euro teuren Bauwerke fertig sein.