50 Mal um den Globus
Autor: Karlheinz Franz
Oberthulba, Montag, 20. Februar 2017
Eine Frau und fünf Männer der KOB GmbH erhielten für jahrzehntelanges unfallfreies Führen eines Omnibusses Ehrendiplome verliehen.
Der Umfang der Erde beträgt am Äquator 40 075 Kilometer. Alleine Armin Kuchenbrod und Winfried Wahler, beide verdiente und bewährte Busfahrer in Diensten der KOB GmbH, haben die Erdkugel jeweils mehr als 50 Mal umrundet. Beide bringen es auf eine sagenhafte Fahrleistung von mehr als zwei Millionen am Lenkrad eines Busses. Besonders erfreulich: Das Ganze geschah ohne schwere Unfälle und ohne Verstöße gegen Verkehrs-, Zoll- und Verwaltungsvorschriften.
Für solch herausragende Leistungen vergibt die International Road Transport Union (IRU) Ehrendiplome. Die IRU mit Sitz in Genf versteht sich als weltweite Straßenverkehrsorganisation (siehe Kasten). Ihr gehören zahlreiche nationale Verkehrs- und Logistik-Verbände an. In diesem Fall ist es der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO), dem wiederum die KOB GmbH angehört.
Seit 33 Jahren Berufskraftfahrer
KOB-Geschäftsführer Claus Schubert, selbst schon vor vielen Jahren mit dem IRU-Ehrendiplom ausgezeichnet, hat diese herausragende Ehrung nun für sechs seiner Fahrerinnen und Fahrer beantragt - und erhalten. Allesamt haben sie die strengen Vergabekriterien erfüllt, gehören mehrere Jahrzehnte dem gleichen Unternehmen an, fahren professionell Linien- und Reisebusse im nationalen wie internationalen Straßenverkehr. Es sind Rudi Diller, Armin Kuchenbrod, Werner Meder, Michael Schaupp, Ruth Schubert und Winfried Wahler. Kuchenbrod zählt mit über zwei Millionen Kilometern zu den am meisten im In- und Ausland erfahrenen Busfahrern in Diensten der KOB GmbH. Seit 33 Jahren ist er als Berufskraftfahrer in der Sparte der Personenbeförderung tätig, 22 Jahre davon bei KOB. Und hat in all den Jahren auf unzähligen Fahrten und Reisen viel gesehen und erlebt."Unvergessen bleiben für mich die Fahrten in den Balkan, aber auch nach Kroatien, Spanien, Italien, Südfrankreich und in skandinavische Länder", bilanziert Kuchenbrod im Rückblick auf das Geleistete. Weinbauverein und Kolpingsfamilie, Kreisjugendring und Schulen gehörten dabei ebenso zum Klientel wie Seniorenorganisationen. "Besonders nett und pflegeleicht sind unsere älteren Fahrgäste. Sie sind einfach am dankbarsten."
Das heißt nicht, dass es mit jüngeren Fahrgästen kein gutes Auskommen gäbe. "Es gibt einfach Grundprinzipien für eine sichere und stressfreie Fahrt. Diese müssen jedem Fahrgast klar sein. Und hier macht auch der Ton die Musik", deutet Kuchenbrod an, dass es am besten ist, solche Dinge klar anzusprechen und Verfehlungen sofort abzustellen.
Fahrsicherheitsprogramme
Eine solch riesige Distanz unfallfrei zurück zu legen, braucht darüber hinaus alle Sinne, Können und Voraussicht. "Was mir in meiner Karriere als Busfahrer sehr geholfen hat, ist die Teilnahme an den von KOB seit jeher gebotenen Fahrsicherheitsprogrammen. Wenn ich ein solches Fahrzeug unter extremen Bedingungen beherrschen lerne, wirkt sich dies im Alltag nur positiv aus." Einen Linien- oder Reisebus bei Schnee- und Eisglätte auf dem Trainingsgelände beherrschen zu lernen, sei die beste Schule überhaupt, spricht Armin Kuchenbrod auch für seine Kolleginnen und Kollegen.Technische Defekte oder geplatzte Reifen seien bislang die einzigen negativen Begleiterscheinungen bei den vielen Reisen gewesen. "So etwas kann auch bei bester Vorbereitung, Wartung und Pflege immer einmal passieren." Claus Schubert, der 2002 Gewinner des "Setra Grand Prix" war und in der Folge als erster KOB-Fahrer mit dem IRU-Diplom ausgezeichnet worden war, zeigt sich froh und dankbar. "Unsere Fahrerinnen und Fahrer sind absolut zuverlässig, haben ein großes Erfahrungspotenzial und bewegen die Busse unserer Flotte absolut professionell."
Karlheinz Franz, Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht Hammelburg, dankte den Ausgezeichneten für ihren Nerven aufreibenden Job, ihr umsichtiges und unfallfreies Agieren. Anschließend überreichte er die IRU-Ehrendiplome mit Medaillen und Anstecknadeln an die Geehrten.
IRU (International Road Transport Union) weltweite Straßenverkehrsorganisation.
Wirkungsbereich Die Arbeit der IRU umfasst mehr als 100 Länder. Kernkomponenten sind nationale Verkehrsverbunde und Verkehrsbetriebe.
Ehrendiplom Alljährlich verleiht die IRU das Ehrendiplom für verdiente Fahrer im nationalen und internationalen Straßenverkehr. Dabei werden Fahrerinnen/Fahrer geehrt, die ihren Beruf seit langem zur vollsten Zufriedenheit ihres Arbeitgebers ausüben und sich seit vielen Jahren durch ihr vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr ausgezeichnet haben.
Voraussetzungen Berufsausübung seit mind. 20 Jahren regelmäßig und ununterbrochen; Beschäftigung seit mindestens fünf Jahren bei dem selben Speditions- bzw. Transportunternehmen; mindestens eine Million Kilometer im nationalen oder im grenzüberschreitenden Verkehr zurückgelegt; in den letzten 20 Jahren ohne schweren Verkehrsunfall mit Personenschaden gefahren; in den letzten fünf Jahren nicht gegen Verkehrs-, Zoll- oder Verwaltungsvorschriften verstoßen.
Ausgezeichnete Rudi Diller (über 1,1 Millionen km; Armin Kuchenbrod (über 2 Mio. km); Werner Meder (rd. 1,5 Mio. km); Michael Schaupp (ca. 1,1 Mio. km); Ruth Schubert (ca. 1,1 Mio. km); Winfried Wahler (rd. 2 Mio. km).