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135 Jahre Sicherheit im Dorf


Autor: Winfried Ehling

Pfaffenhausen, Donnerstag, 18. Juni 2015

Die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhausen feiert am Wochenende ihr 135-jähriges Bestehen. Heute ist sie mit 54 Aktiven personell gut aufgestellt - das war nicht immer so. Was ihr allerdings zurzeit fehlt, ist ein Kommandant.
Eine neue Fahne erhielt die Wehr Pfaffenhausen 1958. Fahnenpatin war Gertrud Danz, flankiert von Cilli Schmitt und Renate Pfülb.


Mit einer Sammelübung und einem Ehrenabend begeht die Freiwillige Feuerwehr am Samstag, 20. Juni, ihren 135. Gründungstag. Die große Sammelübung, an der sich acht Wehren und das Rote Kreuz beteiligen, beginnt um 17.30 Uhr an der Alten Schule. Anschließend finden die Ehrungen und ein gemütliches Beisammensein am Feuerwehrhaus statt.

Im Januar 1880 gegründet, war Josef Müller erster Kommandant der 34 Mann starken Feuerwehr. Nach dem Ersten Weltkrieg, der große Lücken in die Reihen der Kameraden riss, musste sich die Wehr neu organisieren. Auch der Zweite Weltkrieg forderte viele Opfer in ihren Reihen, und es wurde eine Pflicht-Feuerwehr eingeführt, die vorwiegend von älteren Männern getragen wurde. Durch diese schwierige Zeit führte Georg Heim die Feuerwehr als Kommandant.

Neubeginn nach dem Krieg

1949 formierte sich nach elf Jahren wieder eine Freiwillige Wehr, bestehend aus 72 Männern. Fünf Jahre danach erhielt die Wehr ihre Schlepperpumpe mit Schlauchmaterial. Ein Meilenstein war 1956 der Bau der Wasserleitung. Die neue Fahne folgte zwei Jahre später.

Ein neues Spritzenfahrzeug mit Pumpe stellten die Floriansjünger 1966 mit einem zweitägigen Fest in Dienst, und das neue Gerätehaus konnte die Wehr zum 100. Geburtstag beziehen. Beim größten Fest in der Geschichte der Wehr spielte allerdings die Saale nicht mit, die über die Ufer trat und das Festzelt überschwemmte. Es kam jedoch niemand zu Schaden.

Einen Höhepunkt markierte der Aktionstag und das damit verbundene Fahnen-Jubiläum im Jahr 2008. Es war zugleich die Bewährungsprobe für den Stellvertretenden Kommandanten Edgar Sitzmann mit einer - fiktiven - brennenden Schule, schreienden Kindern und einem Meer aus Feuerwehrleuten und Einsatzfahrzeugen einschließlich der neuen Drehleiter aus Hammelburg.

Vor fünf Jahren feierte die Wehr ihren 130. Gründungstag mit Vorsitzendem Detlef Heim und Kommandant Manfred Brönner. Besonders stolz sind die Floriansjünger auf ihre aktive und gut aufgestellte Jugend-Feuerwehr, um die sich vor allem Kommandant Manfred Brönner als Ausbilder gekümmert hat. Er ist im letzten Monat aus persönlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten.

Geeigneten Nachfolger finden

Was bringt die Zukunft? Sehnlichster Wunsch von Vorsitzendem Heim ist es, den Dachboden des teilweise sanierten Gerätehauses zu einem Schulungsraum auszubauen. Ziel bleibt außerdem weiterhin eine gute Ausbildung. Und dann muss vor allem ein gleichwertiger Ersatzmann für den zurückgetretenen Manfred Brönner gefunden werden.

Seit 66 Jahren dabei

Heute verfügt die Freiwillige Feuerwehr Pfaffenhausen über 136 Mitglieder, davon 54 Aktive, von denen mehr als die Hälfte zwischen 18 und 30 Jahre alt sind. Ältester Feuerwehrmann ist das 91-jährige Ehrenmitglied Gebhard Oschmann, der seit 66 Jahren der Feuerwehr Pfaffenhausen die Treue hält.