Druckartikel: 100 Jahre für die Kinder

100 Jahre für die Kinder


Autor: Günther Straub

Thulba, Montag, 15. Juni 2015

Der Kindergarten von Thulba feierte Geburtstag mit einem Gottesdienst, Umzug und geselligem Treiben.Aber Ausruhen geht nicht: Ein Neubau ist bereits in Planung.
Sie waren alle mal im Kindergarten: Die Musikkapelle zieht zur Feier des Tages durchs Dorf. Fotos: Günther Straub


Unser Leben sei ein Fest, lautete das Eingangslied beim Festgottesdienst zum 100. Geburtstag des Kindergartens von Thulba in der altehrwürdigen St.-Lambertus-Kirche. "Als katholische Pfarrgemeinde Thulba, Reith, Frankenbrunn und Hetzlos sind wir stolz auf diesen Trägerverein, denn unser Kindergarten wird von diesem Verein getragen und unsere Kindertagesstätte St.Elisabeth ist zu einer festen Größe in unserem Thulbatal geworden", so Pfarrer Karl Theodor Mauer. Weiter führte der Geistliche aus "Der pädagogischen Arbeit in unserem Kindergarten wird ein klar erkennbares christliches Profil gegeben, denn es gilt: Wer Kinder im Blick behält, der behält Gott im Blick. Das gleiche gilt aber auch umgekehrt, wer Gott im Blick behält, behält auch die Kinder im Blick".

Dank an alle Verantwortlichen

Mauer lobte die mutigen Menschen, die sich vor 100 Jahren für die Vereinsgründung eingesetzt haben. Später wurde der Verein nach der heiligen Elisabeth benannt, "einer großen und mutigen Frau. Sie als Schutzpatronin zu wählen war eine wunderbare Entscheidung." Er dankte allen, die von Anfang an Verantwortung übernommen haben und sie gegenwärtig noch mittragen. Viele Erzieherinnen und Erzieher, so der Geistliche, haben in diesem langen Zeitraum die Kinder des Ortes auf einen wichtigen Teil ihres Lebensweges begleitet.

Einen Blick in die Vergangenheit warf auch Simone Knüttel, die Vorsitzende des St.Elisabethenvereins: "Wir wollen heute Danke sagen all den Händen, die den Trägerverein in den vielen Jahren unterstützt haben und noch weiter unterstützen, sei es in praktischer Arbeit, mit handwerklichem Geschick, pädagogischen Talent oder auch mit Rat und finanziellen Mitteln." Sie erinnerte daran, dass die Schwestern des Kindergartens damals im Ort auch die Krankenpflege übernommen haben. Sie hätten damals gezeigt, was Solidarität im Ort bedeutet.

"Ein bisschen sein wie Elisabeth"

Birgit Armbruster, die Leiterin des Kindergartens, meinte: "Ein bisschen so sein wie Elisabeth, an einen Gott glauben, der uns in seinen Händen hält, trägt und stärkt. Diese Hände des Lebens in der Gemeinschaft wollen wir unseren Kindern jeden Tag mit auf den Weg geben".

Die Rita-Schwestern Elisabeth, Andrea und Barbara waren für dieses Fest nach Thulba in den Kindergarten gekommen, Erzieherinnen und Erzieher, Pfarrer Karl Theodor Mauer, der Vorstand des Trägervereins, Bürgermeister Gotthard Schlereth für die Marktgemeinde, Vertreter der örtlichen Vereine und Lehrerin Patricia Waldig-Heil für die Schule.

Bauzustand ist nicht der beste

In seinem Grußwort nahm Bürgermeister Gotthart Schlereth Bezug auf den Bau des Kindergartens. Derzeit laufe die Planung. Der Zustand des alten Gebäudes sei nicht der Beste. Erfreulich sei, dass keine Grundstücksgeschäfte für einen Neubau erforderlich werden. Er lobte die Zusammenarbeit mit dem Bauausschuss, der aus Vertretern der Kirche, des Kindergartens und aus Gemeinderäten aus den vier Ortschaften Reith, Thulba, Frankenbrunn und Hetzlos besteht. "Wir haben vieles vor, dazu gehört auch eine neue Energieversorgung, wir wollen für die Zukunft gerüstet sein", so Schlereth. Dem Kindergarten gratulierte er zum 100-jährigen Bestehen.

Das Leben der heiligen Elisabeth

Die Kinder zeigten mit viel Begeisterung am Nachmittag das Theaterstück der heiligen Elisabeth. Als heilige Elisabeth stand Jana Weingärtner auf der Freibühne vor dem Kindergarten. Locker präsentierte sich auch ihr Ehegatte Ludwig (Leonie Schüll), der nicht mehr von einem Kreuzzug zurückkam. Da riss der Bruder Heinrich (Linda Schmitt) die Königswürde an sich. Er wollte, dass die heilige Elisabeth ihren Einsatz für die Armen beendet. Doch welch ein Wunder: Die vollen Brotkörbe die Heinrich inspizierte, waren plötzlich statt mit Brot mit Rosenblüten gefüllt. Inszeniert hatte das Stück Caroline Granich. Erzählerin war Bianca Weingärtner. Die Bauern und zackigen Ritter und Sänger spielten ebenfalls die Kindergartenkinder.

Im Anschluss konnten sich die Besucher über Kaffee und Kuchen, der von den Thulbaer Frauen gebacken worden war, freuen. Auch gab es eine Ausstellung über die Kindergartenarbeit der vergangenen Jahrzehnte.