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Hallenbad an der Bad Kissinger Kisssalis-Therme


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Donnerstag, 17. März 2016

Der Stadtrat hat die Stadtwerke mit Planung und Bau beauftragt. Andere Erweiterungen der Therme sind dadurch nicht beeinträchtigt.
In dieser Fotomontage sind die vorläufigen Entwürfe für das künftige Hallenbad eingearbeitet: Der Anbau in Richtung Norden soll zwei große Schwimmer-Becken beherbergen. Fotomontage: Franziska Schäfer


Seit Jahren wurde spekuliert, wie es mit dem Bad Kissinger Hallenbad weitergehen soll: Sanierung oder Neubau standen im Raum, gleich mehrere Standorte wurden benannt, vom Sportplatz der ehemaligen US-Kaserne bis zur Kisssalis-Therme. Letzterer hat nun das Rennen gemacht: Der Stadtrat hat am Mittwoch in nicht-öffentlicher Sitzung den Weg frei gemacht für einen Neubau durch die Stadtwerke an der Kisssalis-Therme.
"Das Hallenbad wird räumlich, technisch und

betriebsmäßig an die Kisssalis-Therme angebunden", fasst Rathaus-Sprecher Thomas Hack den Beschluss zusammen. Damit sei eine "von der Lage und der Architektur her höchst attraktive, kundenfreundliche und betriebsoptimierte Umsetzung des Projektes gegeben".
Mit dieser Entscheidung sei eine Lösung für das stark sanierungsbedürftige Hallenbad am Reithausplatz gefunden. "Damit wird sowohl dem vielfachen Wunsch der Besucher der Therme nach einer Schwimm-Möglichkeit Rechnung getragen, als auch eine optimierte Betriebsführung des Hallenbades gemeinsam mit der Therme gesichert", teilte die Stadt mit. Vorgesehen seien zwei Becken, die für die unterschiedlichen Anforderungen des Thermenbetriebes, des Schul- und Vereinssports und des öffentlichen Badebetriebes ausgelegt sind und voneinander unabhängig genutzt werden können.
"Die künftigen Erweiterungsmöglichkeiten der Therme werden durch die angedachte Konzeption des Hallenbades nicht eingeschränkt", betont Hack. Das betont auch Manfred Zimmer, Chef der Stadtwerke als Eigentümerin der Kisssalis-Therme: "Wir schränken uns da nicht ein für andere Dinge." Das gelte zum einen für mögliche Erweiterungen des Sauna- oder Wellnessbereichs und zum anderen für die Pläne, ein Thermen-Hotel anzugliedern: Seit dem vergangenen Jahr suchen die Stadtwerke nach einem Investor: "Die Interessenten rennen uns nicht unbedingt die Tür ein, aber wir haben immerhin mehrere Anfragen", fasst der Stadtwerke-Chef die aktuelle Situation zusammen. Es seien bereits "gute Gespräche" geführt worden, konkrete Vertragsverhandlungen gebe es aber noch keine.


Projekt auf dem freien Markt

Als Standort für das Hotel ist die Fläche nordwestlich der Therme vorgesehen, während das Hallenbad nordöstlich angebaut wird. Dazwischen liegt die Betriebszufahrt ins Untergeschoss der Therme (siehe Luftbild). Die Stadtwerke würden die Hotel-Fläche laut Zimmer entweder verkaufen oder verpachten. "Für uns ist das ein klassisches Hotel-Projekt auf dem freien Markt", stellt Zimmer klar. Eine Bezuschussung oder Vergünstigung könnten die Stadtwerke nicht leisten, für eine mögliche Wirtschaftsförderung seien Stadt oder Freistaat zuständig. "Aber natürlich wäre ein Hotel dort für die Weiterentwicklung der Therme sehr positiv", sagt Zimmer. Die Rahmenbedingungen seien jedenfalls gut: "Die Kisssalis-Therme ist eine der schönsten Thermen Europas."
Auch ein Hallenbad passe gut ins Konzept, weil immer wieder Gäste den Wunsch äußerten, auch mal längere Bahnen schwimmen zu können. Deshalb bleibe eines der beiden Becken vermutlich den Gästen vorbehalten, beim anderen Becken, das auch für den Schulsport genutzt werden soll, werde es eine räumliche Trennung geben. Auch ein eigener Eingang sei vorgesehen. Details werde jedoch erst die genaue Planung ergeben, die demnächst europaweit ausgeschrieben wird. Zimmer geht davon aus, dass die Planung ein Jahr und der Bau weitere zwei Jahre benötigt.


"Steuerliche Vorteile"

Ein Neubau des Hallenbades als rein städtische Einrichtung könne im Moment nicht über den städtischen Haushalt finanziert werden, selbst mit staatlichen Zuschüssen, hieß es aus dem Rathaus. "Die Realisierung über die Stadtwerke bringt neben den entstehenden Synergieeffekten zusammen mit der KissSalis-Therme auch erhebliche steuerliche Vorteile für die Umsetzung dieses Projektes."
Die Idee für diese Konstruktion stammt von Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD), entsprechend groß ist seine Freude: "Bad Kissingen bekommt ein neues Hallenbad. Dadurch wird auch unsere wunderschöne Therme noch interessanter. Perfekter könnte es nicht sein. Ich freue mich sehr, für viele Menschen in unserer Stadt geht damit ein Herzenswunsch in Erfüllung, auch für mich."