Gute Stimmung trotz Nachwuchssorgen

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Maximilian Spahn legt seinem Feuerwehrkameraden Alexander Mametov einen Rettungsknoten an. Fotos: Benedikt Borst
Maximilian Spahn legt seinem Feuerwehrkameraden Alexander Mametov einen Rettungsknoten an. Fotos: Benedikt Borst
 
 
 
 
 
 

Die Feuerwehr Bad Brückenau sucht junge Mitglieder. Am Samstag veranstaltet sie deshalb einen Tag der offenen Tür und stellt ihre Jugendarbeit vor.

Das Schmankerl kommt zum Schluss: Beeindruckt stehen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr im Hof und schauen den Erwachsenen zu, wie diese in einem Stahlkessel einen Fettbrand simulieren. Es wird gezeigt, was man auf gar keinen Fall machen sollte: nämlich mit Wasser löschen - der Brand explodiert förmlich, und das Feuer lodert meterhoch in den Brückenauer Abendhimmel. Dann löschen es die Profis. "Feuerwehr kann ziemlich cool sein", grinst Jugendwart Jan Schmäling.
Zuvor waren seine acht Schützlinge selbst gefordert. Fahrzeugkunde in Theorie und Praxis stand auf dem Plan des Jugendwarts. Damit werden sie auf einen anstehenden Wissenstest vorbereitet. Schmäling teilt ihnen Kärtchen mit Abbildungen von Strahlrohren, Verteiler, Stützkrümmer und Schläuchen. "Etwa 500 Einzelteile müssen sie kennen", schätzt der Oberlöschmeister, der ebenfalls in jungen Jahren zur Wehr kam. Die Jugendlichen - alle zwischen 15 und 18 Jahre alt - lernen, welcher Einsatzwagen mit welchen Geräten beladen ist, wo diese verstaut sind und wie man sie herausholt, ohne sich selbst zu verletzen.

Training für Einsätze


Jeden zweiten Freitag treffen sich die Nachwuchsbrandbekämpfer mit Schmäling am Bad Brückenauer Feuerwehrhaus, um gemeinsam für spätere Einsätze zu trainieren. "Mit der Jugend üben wir das gesamte Spektrum, wie mit den Erwachsenen auch", erläutert er.
Die Jungs und Mädchen lernen den Umgang mit Drehleiter, das Ausführen von Löschangriffen oder technischer Hilfeleistung. "Das Hobby Freiwillige Feuerwehr ist zwar zeitaufwändig, aber sehr spaßig", weiß er, warum die Kids fest am Ball bleiben.
Nach dem Training setze man sich zusammen. Dann wird die Übung nach- und Termine abgesprochen, beispielsweise der Ausflug ins Technikmuseum Sinsheim oder die Fahrt zum unterfränkischem Jugendfeuerwehrtag nach Aschaffenburg. "Anschließend werden die Kids heimgefahren", bemerkt Schmäling. Das sei ihm lieber, weil das Feuerwehrhaus doch etwas abseits liege.
Aktuell plagen den Jugendwart Nachwuchssorgen. "Auf kurz oder lang wechseln alle zu den Aktiven. Und es kommt momentan wenig nach", sagt er. Deshalb veranstalte die Bad Brückenauer Feuerwehr am Samstag, 13. Oktober, von 13 bis 19 Uhr einen Tag der offenen Tür. Neben einer Fahrzeugschau und einer Führung durch das Gerätehaus werden als Highlights ein Löschangriff demonstriert und ein Auto zerschnitten. "Wir haben alle Kinder und Jugendlichen der Stadt im Alter von 11 bis 18 Jahren angeschrieben", sagt Schmäling. Etwa 340 Briefe wurden zur Nachwuchswerbung verschickt.

Auch privat Kontakt


Maximilian Spahn und Alexander Mametov haben beide vor drei Jahren im Alter von 14 bei der Jugendwehr angefangen. Alexander wurde, wie er sagt, von einem Freund mitgenommen. "Mir gefällt es hier, die Gemeinschaft ist gut", hat er den Beitritt nicht bereut. Dass die Kameradschaft passt, findet auch Max: "Man macht nicht nur etwas bei der Feuerwehr zusammen, sondern auch privat. In den Ferien treffen wir uns fast jeden Abend im Jugendraum", sag er. Das sei aber nicht der einzige Grund für ihn, hier Mitglied zu sein: "Es geht um das Gemeinschaftsgefühl und darum, anderen helfen zu können".