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Gut betreut in den Ferien in Bad Kissingen


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Dienstag, 14. März 2017

Wer ein Grundschulkind hat und arbeiten muss, kann auf ein Angebot zurückgreifen, das die Arbeiterwohlfahrt und der Verein Generationen-Netz organisieren.
Mitten in der organisatorischen Vorbereitung der Ferienbetreuung sind (von links) Christine Müller und Barbara Spies, beide Vorstandsmitglieder des Vereins Generationen-Netz, mit Rosaline Heider, stellvertretende AWO-Kreisvorsitzende.  Foto: Sigismund von Dobschütz


Wohin mit meinem Kind in den langen Sommerferien? Diese Frage plagt viele berufstätige Eltern, vor allem aber Alleinerziehende im Landkreis. Denn niemand kann sechs Wochen Urlaub am Stück nehmen, um sein Grundschulkind in den Ferien zu beaufsichtigen. Für maximal 20 Sechs- bis Zehnjährige bietet deshalb das fachkundige Team um Christine Müller nun zum vierten Mal in den zwei Sommerwochen vom 31. Juli bis 11. August werktags eine ganztägige Betreuung an.


Sponsoren gesucht

Als frühere Bezirksrätin und aktives Vorstandsmitglied im landkreisweiten Verein Generationen-Netz hatte Müller schon 2013 ihre weitreichenden Kontakte genutzt, um gemeinsam mit Rosaline Heider, der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt, für einen befristeten Zeitraum eine ganztägige Ferienbetreuung zu organisieren. "Die Kinder waren dankbar", erfuhren Müller und Heider in den vergangenen Jahren, "und ihre Eltern baten immer um Fortsetzung".

Deshalb machten sich die beiden Damen auch heuer wieder an ihre ehrenamtliche Arbeit, verteilten 2000 Flyer an die Grundschulen des Landkreises zur Weitergabe an die Eltern und sprachen etliche Sponsoren an. "Alles hängt doch letztlich an der Finanzierung", macht Müller deutlich. Ihr Budgetplan zeigt geschätzte Kosten von fast 5000 Euro, wovon die Hälfte mit den Teilnahmebeiträgen von 60 Euro pro Kind und Woche ausgeglichen werden soll. Die verbleibende Hälfte von knapp 2500 Euro müssen Müller und Heider noch bei Sponsoren sammeln.
"Die Sparkasse und die Bavaria-Klinik haben schon zugesagt." Weitere Sponsoren sind willkommen, denn eine staatliche Förderung gibt es nicht.

Auf die Ferienkinder wartet wieder ein abwechslungsreiches Programm, das von drei erfahrenen Erzieherinnen des Münnerstädter Berufsbildungszentrums ausgearbeitet wird. Auch sie konnten in den drei vorangegangenen Sommerferien wertvolle Erfahrungen sammeln und wissen deshalb genau, was bei Grundschülern ankommt.
"Überwiegend sollen sich die Kinder draußen an der frischen Luft aufhalten", ist für Müller und Heider wichtig. Bewegungs- und Kreativangebote werden sich abwechseln. Spannend dürften auch wieder die geplanten Museumsbesuche mit Workshops in der Oberen Saline, im Schloss Aschach oder im erdgeschichtlichen Museum Terra Triassica in Euerdorf sein. Bei schlechtem Wetter steht den Kindern das Bad Kissinger Jugend- und Kulturzentrum zur Verfügung.


Mittagessen

Der Beitrag von 60 Euro pro Kind und Woche schließt ein tägliches Mittagessen vom Arbeitsförderungszentrum ein sowie einen Nachmittagsimbiss. Sollte dieser Betrag im Einzelfall unerschwinglich sein, weiß Müller einen Tipp: "Man kann beim Landratsamt einen Antrag auf Leistung für Bildung und Teilhabe stellen." Solches Wissen ist wertvoll für die Fortführung des Projekts. Zwar will sich Christine Müller noch ein- oder zweimal darum kümmern. "Aber wenn man 80 wird, sollte man doch Aufgaben abgeben." Deshalb hat sie erstmals Barbara Spies in die Organisation eingebunden, eine Vorstandskollegin im Verein Generationen-Netz. Sie soll in den folgenden Jahren die Verantwortung übernehmen.

Anmeldungen bis zum 30. Juni: Mehrgenerationenhaus Bad Kissingen, Tel.: 0971/699 33 81, Email: info@mgh-badkissingen.de