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Grünes Licht für Rewe-Supermarkt am Aschacher Kreisel


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Bocklet, Mittwoch, 30. Januar 2019

Mit großer Mehrheit gab der Bad Bockleter Gemeinderat am Dienstag grünes Licht für den geplanten Rewe-Markt auf einer 0,8 Hektar großen Fläche am Aschacher Kreisel, die bisher als landwirtschaftliches Nutzgebiet ausgewiesen war.
Unweit des Aschacher Kreisverkehrs (im Hintergrund) soll ein neuer Einkaufsmarkt der Rewe-Gruppe entstehen.  Im Bild Bürgermeister Andreas Sandwall auf dem betreffenden Grundstück.  Foto: Archiv/Isolde Krapf


Entsprechend wurden der dafür aufgestellte Bebauungsplan sowie die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplans mit integriertem Landschaftsplan genehmigt.

Nur Uto-Paul Schmitt (Steinach) und Mario Hümpfer (Aschach) stimmten gegen den Supermarkt, drei Ratsmitglieder fehlten entschuldigt. Dem neuen Einzelhandelsgebiet gab der Gemeinderat den Namen "Herrnfeld".

Zu Beginn der Beratung erinnerte Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) an die Vorgeschichte: Lange Zeit habe das Rathaus einen Vollsortimenter gesucht, als die Rewe-Gruppe im Jahr 2017 unerwartet den Kontakt mit dem Rathaus aufnahm. "Dies ist eine Chance, an die vor Jahren niemand in der Gemeinde geglaubt hätte." Der geplante Rewe-Markt mit Getränkemarkt, Metzgerei, Bäckerei und Café steigere Attraktivität und Kaufkraft der Gemeinde, argumentierte der Bürgermeister weiter, und sei eine weitere Verbesserung der Alltagsversorgung.

Engagiert für Ortsteil eingesetzt

Die Pläne wurden vor geraumer Zeit im Gemeinderat besprochen und in einer mit 250 Einwohnern gut besuchten Bürgerversammlung in der Aschacher Zehnthalle der Öffentlichkeit vorgestellt. Sandwall: "Jeder konnte sich zu dem Projekt äußern und kann es noch immer." Engagiert hatte sich Steinachs Ortssprecher Uto-Paul Schmitt in den vergangenen Monaten für seinen Ortsteil eingesetzt, doch die Rewe-Gruppe blieb bei ihrer Entscheidung für Aschach. Sandwall: "Jeder Standort wäre mir recht gewesen. Aber jetzt müssen wir entscheiden, ob wir weitermachen wollen oder das Ganze sausen lassen."

In der nachfolgenden Diskussion zeigte sich von Beginn an breite Zustimmung, doch bereitete die Bevorzugung des südlichen Gemeindeteils, wo es doch schon Penny (Großenbrach) und Netto (Bad Bocklet) gibt, und die Benachteiligung des nördlichen Gemeindeteils um Steinach, Roth und Nickersfelden vielen Gemeinderäten große Sorge.

Kaufverhalten

Ratsmitglied Uto-Paul Schmitt wiederholte seine grundsätzlichen Bedenken zum Nachteil Steinachs, meinte aber: "Besser in Aschach als überhaupt nicht." Als Steinacher Gemeinderat könne er jedoch nicht zustimmen. Zweiter Bürgermeister Holger Tillmann (Roth) pflichtete ihm bei, "aber Aschach geht auch". Norbert Borst (Nickersfelden) gab zu bedenken, dass "der nördliche Gemeindeteil völlig abgehängt wird", worauf ihm der Bürgermeister erwiderte, dass doch wohl auch das Kaufverhalten der Einwohner Grund für die Schließung des Dorfladens und der Metzgerei in Steinach sei. "Wir müssen sehen, dass es mit der Gesamtgemeinde vorwärts geht", nahm Berthold Hümpfer (Bad Bocklet) die Mehrheitsmeinung auf. Auch Aschachs Ortssprecher Horst Krapf gab zu, "anfangs noch skeptisch" gewesen zu sein, "jetzt aber voll dabei" zu sein.

Ein zweiter Kritikpunkt war die unmittelbare Nachbarschaft des geplanten Einkaufsmarkts zum Aschacher Friedhof. Dem wurde entgegengehalten, in Steinach stünde die Sporthalle auch neben dem Friedhof. Daran störe sich niemand, nicht einmal während der Faschingssitzungen. Bürgermeister Sandwall ergänzte, das Supermarkt-Gebäude werde ansprechend gestaltet und auch für den Lärmschutz werde gesorgt.