Großwenkheimer zeigen Lösungen auf
Autor: Anton Then
Großwenkheim, Freitag, 14. Juni 2013
Reges Interesse zeigten die Großwenkheimer an ihrer Bürgerversammlung. Sie kamen nicht nur mit Kritik, sondern auch mit konstruktiven Lösungsvorschlägen.
Knapp drei Stunden dauerte die Bürgerversammlung, die von einer sehr regen, sachlichen und engagierten Diskussion geprägt war. Bürgermeister Helmut Blank (CSU) freute sich besonders, dass "trotz des schönen Wetters" 52 Bürger gekommen waren. Er dankte speziell der Freiwilligen Feuerwehr Großwenkheim für "die vielen Stunden Arbeitseinsatz beim Neubau des Feuerwehrhauses", den freiwilligen Helfern bei der Erneuerung des Spielplatzes und für die Spende der Jugendblaskapelle. So entstanden der Stadt nur Materialkosten in Höhe von 5000 Euro.
Schlechter Straßenzustand
Für die Umgestaltung des Bonifatiusplatzes, den Neubau des Feuerwehrhauses und den Umbau des Rathauses bleibt der Stadt ein Gesamtbudget von 361 800 Euro. Verschiedene Probleme wurden von Bürgern vorgebracht und das durchaus nicht nur kritisch, sondern teilweise auch mit konkreten Lösungsvorschlägen.
Eugen Schmitt forderte, dass bei der Beleuchtung verschiedener Gebäude in Münnerstadt Strom gespart wird. Blank entgegnete, dass die Schaltung durch einen Dämmerungsschalter gesteuert werde und Übernachtungsgäste von der nächtlichen Silhouette angetan seien.
Der schlechte Zustand der Raiffeisenstraße wurde durch Aufbringung von Fräsmaterial zunächst verbessert. In der Haushaltsberatung 2014 wird im Stadtrat das Thema zur Sprache kommen. Hier müsse man die Möglichkeiten eines (provisorischen) Ausbaus erörtern, so Blank. An entsprechenden neuralgischen Stellen sollen vorübergehend zwei Geschwindigkeitsmessgeräte aufgestellt werden.
Noch immer keine Hinweistafeln
Moniert wurde, dass von einigen Schotterwegen bei Starkregen Steine abgeschwemmt und die Wege ausgespült werden. Zwei Bürger hatten gleich Lösungsvorschläge parat, die nach Ortsbesichtigungen umgesetzt werden sollen. Außerdem beklagte ein Bürger, dass an den Radwegen seit der letzten Bürgerversammlung noch immer keine Hinweistafeln angebracht worden seien. Die Stadtverwaltung wird das Thema beim Landkreis ansprechen.
Richard Schleier kritisierte die erheblichen Spuren durch Fahrzeuge und das Abstellen von Containern in den neu angelegten Grünflächen zwischen Kirche und Rathaus, die ein Mähen nahezu unmöglich machen. "Das ärgert mich maßlos", sagte Ortssprecher Arno Schlembach, wusste aber keine Möglichkeit der Abhilfe.
Kritik an wildem Parken
Unmut erzeugt auch das wilde Parken auf dem Bonifatiusplatz, der eigentlich eine offene Gestaltung mit freier Sicht auf die örtliche Pfarrkirche haben sollte. Mit einem Schild soll das Parken in Zukunft geregelt werden. Am Montag, 24. Juni wird es außerdem noch einmal eine Begehung des Bonifatiusplatzes mit dem Amt für Ländliche Entwicklung geben.
Die von den Bürgern gewünschte offene Grüngutsammelstelle verhindern laut Bürgermeister die Abfallbeseitigungsvorgaben des Landkreises. Klaus Schebler erläuterte das Modell aus Windheim, wo einige Bürger das gleiche Problem in Form einer Eigenkompostierungsanlage lösen.
Heftig kritisiert wurden die Hinterlassenschaften von Hunden auf den innerörtlichen Gehsteigen, den Radwegen und den angrenzenden Grünstreifen. Ein Hinweisschild soll bei den Hundebesitzern für ein Umdenken sorgen.
Verwundert zeigte sich der Bürgermeister über den Hinweis, dass auf dem Grünabfallplatz am Friedhof, der der Kirchengemeinde gehört, Grüngut von städtischen Arbeitern abgelagert wurde. Kritik gab es außerdem am schlechten Zustand des Radweges von Großwenkheim Richtung Kleinwenkheim und einem besonders baufälligen Gebäude in der Rhönstraße. Hier wird die Stadt Kontakt zum zuständigen Sachbearbeiter der Bank aufnehmen.
Eugen Schmitt appellierte an die jungen Familien, ihre Kinder "in den schönen Kindergarten von Großwenkheim zu bringen." Und auch der Bürgermeister zog das Fazit: "Was Großwenkheim betrifft, haben wir uns wirklich angestrengt." Er erinnerte jedoch auch immer wieder an die angespannte Haushaltslage der Stadt.