Großenbrach soll Mittelalter-Spielplatz bekommen
Autor: Sigismund von Dobschütz
Großenbrach, Freitag, 09. November 2018
Um die Gestaltung des Spielplatzes in Großenbrach ging es im Marktgemeinderat. Das Förderprogramm zur Wiederbelebung ihrer Ortskerne wurde verlängert.
Alle Spielplätze der Marktgemeinde Bad Bocklet sind veraltet und entsprechen nicht mehr den Wünschen heutiger Kinder und ihrer Eltern. Diese nicht ganz neue Erkenntnis hatte schon vor Monaten Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) und die Verwaltung veranlasst, über Konzepte zur Neugestaltung nachzudenken. Auch in der Haushaltsberatung war sich der Marktgemeinderat einig gewesen, alljährlich in die Spielplätze investieren zu müssen. Ein erstes Konzept zur Umgestaltung des Großenbracher Spielplatzes in einen Aktivspielplatz, ließ Sandwall nun dem Gemeinderat vorstellen.
Im Sommer hatte Landschaftsarchitekt Julian Metz, selbst wohnhaft in Großenbrach und Mitarbeiter im Planungsbüro Glanz (Leutershausen), einen Workshop abgehalten, in dem Eltern und interessierte Mitbürger ihrer Kreativität freien Lauf lassen und unterschiedlichste Ideen sammeln durften. Geeinigt hatte man sich schließlich auf ein Spielplatz-Motto, dem sich die neue Gestaltung und die Auswahl der Spielgeräte unterordnen sollten.
"Mittelalter und Ritter"
"Da der Platz an der Altenbergstraße liegt, also nahe der einstigen Altenburg, haben wir das Thema Mittelalter und Ritter gewählt", berichtete nun Metz, der inzwischen ehrenamtlich die Workshop-Ergebnisse strukturiert und ein entsprechendes Gestaltungskonzept ausgearbeitet hatte, den zunächst überraschten, nach Abschluss der Präsentation begeisterten Gemeinderäten.
Für die unterschiedlichen Altersgruppen soll es Spiel- und Klettergerüste geben, die in ihrer Gestaltung zum Thema passen. Metz zeigte Beispiele des Spielgeräteherstellers Eibe (Röttingen). So ist an eine Kletterburg mit angebauter Rutsche gedacht, an einen Scheiterhaufen aus Holzbalken zum Balancieren, an ein Räuberlager mit echter Feuerstelle und manches mehr. Als Fluchtmöglichkeit aus der Burg bei Überfällen soll es eine Seilbahn geben. Für die ganz Kleinen ist an ein Zwergenland gedacht.
Rustikale Sitzmöglichkeiten und Wasserlauf
Nicht nur die Wahl der Spielgeräte soll zum Thema passen, auch die landschaftliche Gestaltung. Rustikale Sitzmöglichkeiten sollen geschaffen werden. Ein Wasserlauf soll zum Spielen und Erfrischen einladen und in einem Graben die Burg umfließen. Die noch den Spielplatz umschließende Hecke soll durch Sichtfenster aufgebrochen werden. "Heute sieht man nicht, was dahinter ist", machte Metz auf eine Gefahr aufmerksam. "Autofahrer haben keinen Einblick, falls ein Kind auf die Straße läuft."
Allein für die Spielgeräte rechnet Metz mit bis zu 60.000 Euro. Einschließlich Material zur Platzgestaltung kommt er auf eine Summe von 80.000 Euro. "Ich bin überzeugt, das wir uns dies leisten können und auch leisten müssen", meinte der Bürgermeister abschließend. Zwecks Kosteneinsparung bei der Platzgestaltung werde er "sicher gute Leute im Bauhof finden", war Sandwall überzeugt.
Vorstellung am 21. November