Gewerkschaft fordert Rückkehrrecht in Vollzeitstelle
Autor: Redaktion
Bad Kissingen, Sonntag, 11. Juni 2017
Rund 10 600 Halbtagsbeschäftigte gibt es im Landkreis Bad Kissingen, Tendenz steigend. Die NGG fordert jetzt ein Rückkehrrecht in Vollzeit.
Der Zahl an Halbtagsjobs nimmt zu. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilt, haben rund 10 600 Beschäftigte im Landkreis Bad Kissingen derzeit eine Teilzeit-Stelle. Das seien 19 Prozent mehr als noch vor vier Jahren. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Zum Vergleich: Im selben Zeitraum stieg die Zahl aller sozialversicherungspflichtigen Jobs im Kreis um nur neun Prozent. Vor dem Hintergrund der Debatte um prekäre Arbeit fordert die Gewerkschaft ein Rückkehrrecht in Vollzeit-Stellen.
"Die Zunahme der Teilzeit ist beunruhigend", sagt Ibo Ocak von der NGG Unterfranken. 20- oder 30-Stunden-Jobs würden immer mehr zur Regel - und häufig zur Falle. "Gerade Frauen bleibt etwa nach einer Familienpause der Wunsch, in Vollzeit zurückzukehren, oft verwehrt", erklärt der Gewerkschafter. Dies erschwere nicht nur den beruflichen Aufstieg, sondern sorge auch für niedrige Renten und erhöhe das Armutsrisiko im Alter. Das Problem nehme immer größere Ausmaße an: So arbeiten laut BA aktuell 54 Prozent aller berufstätigen Frauen im Kreis Bad Kissingen in Teilzeit.