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Gerüchte um Ansiedlung im Gewerbegebiet


Autor: Kathrin Kupka-Hahn

Stralsbach, Donnerstag, 02. März 2017

Es ist ruhig geworden um das künftige Gewerbegebiet am Poppenrother Berg. Dennoch kursieren immer wieder Gerüchte darüber, wer sich ansiedeln wird.
Die Stralsbacher haben mit ihrem Protest erreicht, dass die Fläche von der Gemeinde als Gewerbegebiet entwickelt wird.  Foto: Archiv/K. Kupka-Hahn


Momentan munkelt man, dass das Unternehmen Seger aus Münnerstadt dort unterkommen möchte. Die Firma besteht bereits seit über 85 Jahren und betreibt mehrere Geschäftszweige - unter anderem Abfallentsorgung, Wertstoffverwertung sowie Entsorgungstrans-porte.


Noch keine Entscheidung

Doch Firmenchefin Christine Seger hält sich auf Nachfrage dieser Zeitung bedeckt: "Ich habe von dem Gerücht noch nichts gehört", sagt sie. Auch, ob der Standort im Markt Burkardroth, an der Gemarkungsgrenze zu Poppenroth für sie grundsätzlich interessant wäre, lässt die Unternehmerin offen. "Dazu kann ich nichts sagen", so Seger. Zudem versichert sie, dass aktuell noch keine Entscheidung bezüglich eines neuen Firmenstandortes getroffen wurde. Auch im Rathaus Burkardroth antwortet man hinsichtlich des Gerüchtes zurückhaltend.


Gemeinderat stimmt ab

"Dass die Firma Seger in Münnerstadt ein Grundstück sucht, ist mir bekannt", schreibt Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) auf Nachfrage dieser Zeitung. Eine konkrete Anfrage läge im Rathaus momentan nicht vor. "Ein Gewerbegebiet wird geschaffen, um dort Gewerbe anzusiedeln. Wenn Anfragen kommen, sind diese zu beurteilen, ob sie den Festsetzungen des Bebauungsplanes entsprechen", schreibt der Rathauschef weiter. Zudem würde nicht er, sondern vielmehr der Gemeinderat über einen Grundstücksverkauf entscheiden.


Artenschutzgutachten nötig

Hinsichtlich des aktuellen Planungsstandes erklärt Bug, dass momentan noch immer die zweite öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet vorbereitet wird. Einen konkreten Termin, wann die überarbeiteten Pläne einsehbar sind, dafür konnte er nicht nennen. "Es wird noch etwas dauern, da zunächst weitere Maßnahmen notwendig sind, zum Beispiel im Bereich des Naturschutzes", fügt Bug hinzu. Dies werde voraussichtlich eine Vegetationsperiode dauern.

Schließlich hatte es die Gemeinde für erste öffentliche Auslegung des Bebauungsplanes versäumt, eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) für das rund 20 Hektar große Areal zu beauftragen. Das muss nun nachgeholt werden. Das Ergebnis dieses Gutachtens wird vor allem von den Naturschützern mit Spannung erwartet. Schließlich leben in dem Gebiet oberhalb Stralsbachs mehrere geschützte Vogelarten. So gibt es in dem angrenzenden Wald einen Rotmilanhorst. Das wurde bei der jüngsten Kartierungsaktion festgestellt. "Die Fläche, auf der das Gewerbegebiet entstehen soll, ist Jagdgebiet des Rotmilans", weiß Dieter Fünfstück vom Landesbund für Vogelschutz. Außerdem lebt dort in einem Obstbaum ein Steinkauz-Pärchen. Deshalb hatte Fünfstück in seiner Stellungnahme das Gewerbegebiet abgelehnt.