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Gemeindewald als Goldgrube


Autor: Gerd Schaar

Wartmannsroth, Freitag, 07. Dezember 2012

Wartmannsroth erzielt weiterhin sechsstellige Gewinne aus der Holzwirtschaft. Förster Wilm stellt auch für die Zukunft eine günstige Prognose.
Im Frühjahr erläuterte Forstoberrat Klaus Wilm Maßnahmen im Wartmannsrother Gemeindewald. Jetzt nimmt er Abschied.  Foto:  Schaar/Archiv


Ein wenig Herzblut floss, als sich Forstoberrat Klaus Wilm von der Gemeinde Wartmannsroth verabschiedete. Bürgermeister Jürgen Karle dankte dem Staatsförster aus dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) für die langjährige gute Zusammenarbeit. Wilm wird im kommenden Quartal nach Ramstein übersiedeln.
Revierleiter Tobias Vorwieger konnte auf erfreuliche Zahlen bei der Erfüllung des Forstbetriebsplans im Gemeindewald hinweisen. Der gesamte Hiebsatz an Holzernte für das Forstjahr Mitte 2012 bis Mitte 2013 liege mit rund 5000 Festmetern voll in der Planung: Vornutzung 2715 und Endnutzung 2330 Festmeter. Vorwieger sprach von einer sehr guten Zusammenarbeit mit den eingesetzten Arbeitskräften.
Auch heuer rechnet Karle mit sechsstelligen schwarzen Gewinnzahlen aus dem Gemeindeforst. Zumal Wilm bestätigte, dass die Waldschäden durch Käfer oder Stürme sich in engen Grenzen hielten.

Der 1996 für 20 Jahre beschlossene Forstbetriebsplan habe bald seinen Ausgleich erreicht, so Wilm. Auch mit den Flächenvorgaben bei der Alt- und Jungdurchforstung war Wilm zufrieden.
"So kann die Gemeinde Wartmannsroth auch in den kommenden Jahren aufgrund der hervorragend gepflegten Jungbestände mit guten Holzernten rechnen", bestätigte er. Wilm bedauerte, dass die Gemeinde Wartmannsroth bei der Beförsterung im kommenden Sommer vom AELF zur Forstbetriebsgemeinschaft wechseln werde. Beim reibungslosen Holzabsatz bedürfe es auch weiterhin wachsamer Augen.

Keine öffentlichen Straße

Sorge um die nur forstlich zu nutzenden Waldwege äußerte Vorwieger wegen der vielen Schäden. "Dort werden oft Fremde mit ihren Fahrzeugen angetroffen, die auf diesen Wegen nicht fahren dürfen", wies Vorwieger auf Beschädigungen zum Beispiel in der Waldabteilung Besenstiel (bei Waizenbach) hin. Wer bei der verbotenen Fahrt erwischt werde, der werde zur Kasse gebeten.

Günstiger Strom

Wie teuer ist der elektrische Strom? Bei jährlichen Stromkosten in der Höhe von etwa 110 000 Euro, die aus der Gemeindekasse zu berappen sind, überlegt man sich, mit welchem Anbieter man den neuen Vertrag schließt. Der bisherige Vertrag läuft Ende 2013 aus. Jetzt beschlossen die Räte, vom Angebot des Bayerischen Gemeindetages Gebrauch zu machen und sich der europaweiten Ausschreibung über das Beratungsunternehmen Kubus anzuschließen. Der neue Vertrag gilt dann bis 2016. Weil der Ökostrom teurer angeboten wird, entschied man sich mit 14:1 Stimmen für den Normalstrom.
Willkommen heißen die Räte einen "Energiecoach", den die Regierung von Unterfranken ausgewählten Gemeinden für fünf Beratungstage kostenlos zur Verfügung stellen will. 30 der knapp über 300 Kommunen aus dem Bezirk werden in den Genuss dieser Energieberatung kommen. Jedenfalls will sich Wartmannsroth zur Teilnahme bewerben. Der Bezirk sponsert die Maßnahme mit insgesamt 150 000 Euro.