Gemeinderat ist gegen Kreisel
Autor: Björn Hein
Bad Bocklet, Freitag, 27. Juni 2014
Die Aschacher Kreuzung ist ein Unfallschwerpunkt. Eine weitere Geschwindigkeits- Begrenzung und die strenge Überwachung sollen Abhilfe schaffen.
Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) weiß wovon er spricht, schließlich ist er als Feuerwehrmann auch bei Unfällen im Einsatz: An der Aschacher Kreuzung kracht es überdurchschnittlich oft. Deshalb hatte auch kürzlich hier, wo sich die Staatsstraße 2292 mit der Von-Hennerberg-Straße nach Aschach und der Kreisstraße 16 nach Bad Bocklet kreuzt, eine Ortsbegehung stattgefunden.
Polizei ist für eine
Von der Gemeinde sei gefordert worden, beidseitig die Geschwindigkeit des Verkehrs auf 80 km/h zu begrenzen, was bisher aber nur in einer Richtung realisiert wurde, berichtete Back. Ins Gespräch war dabei ein Kreisverkehr gekommen, der die Geschwindigkeit bremsen würde. "Die Polizei ist davon allerdings nicht begeistert, sondern favorisiert eine Ampellösung" meinte Back. Da sei aber der Landrat dagegen.
"Der Kreisverkehr scheint das sinnvollste zu sein" so der Bürgermeister. Die Kosten schätzte er auf 600 000 Euro, von denen bis zu 85 Prozent gefördert würden. Rund 100 000 Euro der Kosten müssten dann der Landkreis und die Gemeinde tragen. Gleichzeitig könne man Pläne für die Umgestaltung der Ortseingangsstraße in Aschach realisieren.
Gemeinderätin Antje Kopp (FCW) zeigte sich von der Polizei angestrebte Ampellösung verwundert und meinte, dass ein Kreisel die sicherste Variante sei.
Simone Götz (CSU) sah es als Problem an, dass in den Kreisel einfahrende Lkw den Verkehr aufhalten, wenn sie Richtung Hohn fahren. Dies sorge für viel Lärm, wenn die Lkw bei der Ausfahrt aus dem Kreisel wieder beschleunigten.
Sie setze sich deshalb eher für eine Schilderlösung mit Radarkontrollen ein.
Back meinte, dass man sich dabei Gedanken um den Lärmschutz machen und dies bei der geplanten Maßnahme berücksichtigen müsse. Der Kreisel hätte seiner Meinung nach mindestens einen Durchmesser von 45 Metern.
Uto-Paul Schmitt (FCW) schätzte hingegen, dass der Kreisel wohl mindestens 60 Meter Durchmesser habe und die Realisierung mindestens 1,2 Millionen Euro
koste. "Es ist sinnvoller, mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und Radarkontrollen zu arbeiten. Das ist am kostengünstigsten und am effektivsten" meinte er.
In der Steigung schwierig
Jürgen Reuß ((CSU) sagte, dass sich die Unfallstatistik nicht ändern, sondern das Unfallpotential der Straße räumlich nur nach oben verschieben würde.
Nach dem Kreisverkehr in Richtung Hohn, wenn die Lkw nur langsam anfahren könnten, würden seiner Meinung nach viele Pkw überholen, obwohl die Stelle sehr unübersichtlich sei, was unweigerlich zu Unfällen führen werde.
"Ein Kreisverkehr wäre unsinnig" sagte auch Horst Krapf (CSU), besonders, wenn er in einer Steigung eingebaut würde.
Besser sei es, den Verkehr von 80 auf 60 km/hzu bremsen und dies zu überwachen, so die Ansicht von Horst Krapf.
Die Befürworter der Kreisellösung ließen sich von diesen Argumenten überzeugen, und so einigte man sich einstimmig darauf, dass ein Schreiben an das Straßenbauamt aufgesetzt werden soll, in der eine Geschwindigkeitsreduzierung und der dauerhafte Einbau von so genannten "Starenkästen" gefordert werden soll.