Gasumlage: So viel kostet es Sie mehr - und das sagen die Stadtwerke
Autor: Ellen Mützel
LKR Bad Kissingen, Dienstag, 16. August 2022
Die Gasumlage kostet Verbraucherinnen und Verbraucher 2,419 Cent pro Kilowattstunde mehr. Wie sich das auf die jährlichen Kosten auswirkt und was die Stadtwerke Bad Kissingen und Hammelburg bisher dazu sagen können.
Landkreis Bad KissingenEs ist beschlossen: Um systemrelevante Gasimporteure zu retten, sollen Verbraucherinnen und Verbraucher ab Oktober 2,419 Cent pro Kilowattstunde mehr zahlen. Das gilt vorerst bis 1. April 2024. Die gesetzliche Grundlage dafür läuft allerdings weiter bis zum 30. September 2024. Die Umlage könnte also bis dahin verlängert werden.
Stadtwerke: Klärungen notwendig
Was das genau für die Stadtwerke als regionale Gaslieferanten bedeutet, ist noch nicht klar. Nachdem das Umlagegesetz bekannt gegeben wurde, müssen sich beispielsweise die Bad Kissinger Stadtwerke mit der Thematik befassen. "Das Thema ist mit besonders heißer Nadel gestrickt worden", sagt Manfred Zimmer, Geschäftsführer der Bad Kissinger Stadtwerke.
"Es stehen noch einige Fragen offen, wie im Verhältnis mit den verschiedenen Kundengruppen umzugehen ist." Der Stadtwerke-Chef betont: "Auf Seiten der Verbände und Unternehmen ist erst noch eine entsprechende Klärung notwendig, die mit Hochdruck vorangetrieben wird."
Bestenfalls könnten gegen Ende der kommenden Woche Details zur Umsetzung an die Öffentlichkeit kommuniziert werden. "Hierbei ist zu beachten, dass seitens der Bundesregierung noch nicht einmal geklärt ist, ob die Gasumlage Umsatzsteuerpflichtig ist."
"Es gibt viele Fragezeichen"
Auch bei der Stadtwerke GmbH Hammelburg ist laut Geschäftsführer Matthias Metz eine verstärkte Verunsicherung der Verbraucher spürbar. Etliche Anrufer wollen wissen, wie sich die Gasumlage auf ihre Heizkostenrechnung auswirken wird. Für verbindliche Antworten sei es noch zu früh.
"Es gibt viele Fragezeichen", sagt Metz. Wegen der zahlreichen Unwägbarkeiten bei der Anwendung der Umlage sei wohl erst Anfang Oktober mit einer Auswirkung auf den Geldbeutel der Gaskunden zu rechnen. Genauere Zahlen zur Höhe der künftig angesetzten Preise erwartet Metz erst kommende Woche.
Dies liege auch daran, dass zur Neuberechnung neben der Beschaffungsumlage auch eine Bilanzierungsumlage und eine Speicherungsumlage herangezogen werden müssten. Unklar sei zudem noch, ob dazu jeweils die Umsatzsteuer fällig wird. Und weil neue Gaspreise üblicherweise sechs Wochen vor ihrer Erhöhung veröffentlicht werden müssen, werden sie samt Umlage voraussichtlich erst Anfang Oktober wirksam, blickt er voraus.