Bad Kissingen — "Pressefoto Bayern 2013" - so titelt eine Ausstellung, die ab sofort im Amtsgericht in der Von-Hessing-Straße, noch bis zum 29. Mai zu besichtigen ist.
Wie der Leiter des hiesigen Amtsgerichtes, Matthias Göbhardt, anlässlich der Ausstellungseröffnung vor Justizmitarbeitern erläuterte, kam die Ausstellung auf Initiative von Bernd Paul, dem Geschäftsstellenleiter, ins Amtsgericht Bad Kissingen.

Aktueller Anlass dazu war die derzeit stattfindende "Woche der Justiz".
Dieser vom Bayerischen Journalistenverband veranstaltete Fotowettbewerb, bei dem sich Pressefotografen aus ganz Bayern mit rund 1000 Bildern beteiligten, fand nun zum 14. Mal statt. Bilder dieses Wettbewerbes wurden in der Vergangenheit bereits dreimal in Bad Kis singen gezeigt, dass jedoch die Ausstellung in einem Gerichtsgebäude zu sehen ist, ist ein Novum. Mit 80 gezeigten Bildern auf allen drei Etagen des Kissinger Amtgerichtes "wird das aktuelle Geschehen Bayerns im Jahr 2013 in einem optisch-opulenten Querschnitt dokumentiert", so Matthias Göbhardt.
Wie der Richter am Amtsgericht weiter ausführte, drücke solch ein Bild, obwohl es nur eine Augenblicksituation darstelle, oft eine ganze Geschichte aus. Dies vermöge uns emotional oft mehr anzusprechen und Dinge situativ begreifen zu lassen, als noch so "schöne geschriebene oder gesprochene Worte".
Dass der (Zeitungs-)Fotograf heute dennoch eine aussterbende Art sei, stellte Michael Busch (Erlangen), der Vorsitzende des Bayerischen Journalistenverbandes, fest. In kaum einer anderen Branche gehe man so unreal mit den Kollegen um, nirgendwo sei die Wertigkeit des Fotografen heute niedriger angesiedelt als bei Tageszeitungen.

"Wirts-Aus" in Windheim
Übereinstimmend betrachteten Amtsgerichtsleiter und BJV-Vorsitzender ein in Windheim bei Münnerstadt entstandenes Foto mit dem Titel "Wirts-Aus" als eine der besten Aufnahmen. Der Würzburger Ivo Knahn portraitierte den 90-jährigen Senior-Wirt in einer blitzblank geputzten, aber menschenleeren Gaststube. Das Bild verdeutliche den angeblichen, allgemeinen Fortschritt, der allerdings dazu führe, dass vieles verloren gehe, was einst spezielle Lebensart war. Die rund 80 Fotografien sind noch bis zum 29. Mai zu den üblichen Öffnungszeiten im Amtsgericht zu sehen.