Fußball oder Arbeitsplätze in Steinachs Gewerbegebiet?
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Steinach an der Saale, Freitag, 09. Sept. 2016
Vor 14 Jahren wurde das Gewerbegebiet Eckartspfad erschlossen. Es hat sich schleppend entwickelt. Trotzdem ist ein Streit um eine freie Fläche entbrannt.
Guido Schenk ist sauer, richtig sauer. Noch wohnt und arbeitet der Unternehmer aus Köln nicht im Gewerbegebiet Eckartspfad, er hat aber schon den ersten Ärger. Und zwar wegen des Nachbargrundstücks, das Richtung Henneberg-Sporthalle liegt.
"Der Fanclub FC Bayern Saaletal möchte darauf einen Sportplatz errichten", sagt Schenk. Bislang sei ihm das nicht bekannt gewesen.
Sonst hätte sich der Unternehmer vermutlich auch nicht für das 3434 Quadratmeter große Grundstück im Steinacher Gewerbegebiet entschieden, sondern für einen anderen Standort.
"Wir ziehen extra von Köln hierher, um in Ruhe zu arbeiten", erklärt der 52-Jährige sichtlich verärgert.
Nun befürchtet der Rheinländer, dass es mit der ersehnten Ruhe am neuen Firmen- und Wohnsitz vorbei ist - auf dem Bolzplatz ständig Fußball gespielt wird und am Wochenende regelmäßig Turniere und auch Feste stattfinden. Außerdem hatte Schenk schon geplant, dieses benachbarte Grundstück zu kaufen.
Weitere Halle
Schließlich würde sein Unternehmen so gut laufen, dass parallel zu dem jetzigen Neubau eine weitere Halle notwendig sei. "Da werden auch zwei neue Arbeitsplätze entstehen", versichert er.
Die GS Präzisionswerkzeug GmbH wurde 2008 von Guido Schenk gegründet, stellt Spannmittel für CNC-Fräsmaschinen her. "Da muss ich manchmal ganz komplizierte Zeichnungen anfertigen, für die ich absolute Ruhe brauche", erklärt er. Parallel dazu betreiben seine Frau und Sohn Oliver einen Handel mit Spezialwerkzeugen, ebenfalls erfolgreich.
Rund 1,3 Millionen Euro investiert die Familie in den neuen Firmenstandort, der zugleich auch ihr neuer Lebensmittelpunkt ist.Zwar habe Schenk wegen des geplanten Fußballplatzes Gespräche, sowohl mit dem Fanclub als auch mit der Gemeinde geführt, die ihn jedoch nicht beruhigen konnten. Im Gegenteil.