Druckartikel: Fürs Engament für Fledermäuse ausgezeichnet

Fürs Engament für Fledermäuse ausgezeichnet


Autor: Thomas Ahnert

Bad Kissingen, Dienstag, 06. November 2012

Weil sie Fledermäusen in ihren Häusern Quartier gewähren, sind mehrere Bürger aus dem Landkreis mit der staatlichen Plakette "Fledermäuse willkommen" ausgezeichnet worden.
Die Plakette "Fledermäuse willkommen" und ein Zertifikat des bayerischen Umweltministeriums überreichte stellvertretender Landrat Emil Müller an mehrere "Fledermauswirte" aus dem Landkreis.  Foto: privat


"Fledermäuse sind auf menschliche Behausungen angewiesen", meinte stellvertretender Landrat Emil Müller (CSU). Deshalb sei es auch recht und billig, Menschen auszuzeichnen, die eine Vorreiterrolle beim Schutz der Fledermäuse übernehmen und ihnen Unterschlupfmöglichkeiten bieten: auf Dachböden, hinter Fensterläden, in geschützten Ritzen. Deshalb überreichte Müller an mehrere Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis ein Zertifikat des bayerischen Umweltministeriums und die Plakette "Fledermäuse willkommen" als "Ausdruck der Wertschätzung für Ihr Engagement."

25 Fledermausarten gibt es derzeit in Bayern, von denen 14 auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. 18 Arten sind im Landkreis Bad Kissingen nachgewiesen. Besonders stark vertreten sind hier die Zwergfledermaus und das Große Maus ohr. Matthias Hammer von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern (Erlangen) gab einige Informationen, die auch für langjährige Fledermaus-Wirtsleute noch neu waren. Etwa, dass die aus Sicherheitsgründen nachtaktiven Tiere nicht deshalb mit offenem Maul unterwegs sind, dass ihnen die Insekten ungehindert hineinfliegen können.Sondern sie stoßen für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbare Rufe aus, deren Echo sie mit den Ohren aufnehmen und so Beute und Hindernisse erkennen können.

Windräder als rotierende Gefahr

Bis zu 15 Jahre alt können die fliegenden Säugetiere

werden, die die Hälfte dieser Zeit allerdings im Winterschlaf verbringen. Nicht alle Arten suchen menschliche Behausungen. Es gibt auch Arten, die in aufgegebenen Spechthöhlen oder unter abgeplatzten Baumrinden leben. Ihr größter natürlicher Feind sind Greifvögel. Aber auch die 23.000 Windräder in Deutschland werden jährlich rund 200.000 Tieren zum Verhängnis. "Das", so Hammer, "ist eine neue Erkenntnis."

Geehrt wurden Norbert Sammeth (Albertshausen), Familie Markart (Oberbach), Ilse und Gerd Schneider (Hausen), Wolfgang Zeuner (Oehrberg), Helmut Voll und Klaus Gerner (Kleingartenverein Bad Kissingen) und Hans-Jörg Lang vom Unterstützungsverein der Wernecker Bierbrauerei, der in Morlesau ein Haus besitzt.