Frischzellenkur für das Wasserwerk
Autor: Günther Straub
Thulba, Mittwoch, 16. Januar 2013
Die Anlage in Thulba war im Sommer komplett zusammengebrochen. Seitdem greift die (Not-)Versorgung über die Anlage in Hassenbach.
"Der Wunsch etwas langsamer zu machen, wird für den Markt Oberthulba nicht wahr werden. Zwar ist dieser ,fromme' Gedanke da, aber die Wirklichkeit sieht ganz anders aus", so Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FW) in seiner ersten Sitzung des Marktgemeinderates im neuen Jahr. Beim Ausblick auf das begonnene Jahr nannte er eine Reihe von Maßnahmen auf, die angegangen werden müssen. Trotz allem gelte, dass dies nicht nur schaffbar, sondern auch finanzierbar bleiben muss.
Eines der anstehenden Großprojekte ist das Wasserwerk, das in den nächsten Monaten in Angriff genommen wird Sven Müller und Elmar Dusold vom Ingenieurbüro BaurConsult (Haßfurt) informierten, dass das Werk in den kommendnen knapp zwei Jahren total umgebaut werden soll. Es war im Sommer ausgefallen, nachdem die Elektrotechnik total zusammengebrochen war. Seitdem erfolgt die Trinkwasserversorgung aus der Anlage in Hassenbach.
Nach Angaben von Sven Müller werden die gesamten alten Anlagen im Gebäude demontiert, Decken und Wände müssen erneuert bzw. versetzt werden. Die gesamte Einrichtung mit erforderlichen Pumpen, Elektro- und Steuerungstechnik, Ultrafiltrationsanlage und UV-Anlage sowie Entsäuerung wird entsprechend den heutigen Richtlinien neu installiert.
Im Herbst 2014 am Netz?
Über den zeitlichen Ablauf informierte Elmar Dusold. Danach sollen im Rahmen beschränkter Ausschreibungen die Maßnahmen in etwa zwei Jahren ausgeführt werden. Die Ausschreibungslose betreffen zunächst die Bautechnik mit dem Rückbau der alten Anlagen. Das nächste Los wären der Anlagenbau mit der Ultrafiltrations- und UV-Anlage sowie die Steuerungstechnik und schließlich die Elektro- und Steuerungsanlage mit Messtechnik. Nach den Vorstellungen des Planungsbüros soll die erste Ausschreibung bereits im Februar erfolgen, damit mit den Maßnahmen im Juni begonnen werden kann.
Die nächsten Ausschreibungen sollen bis August 2013 ebenfalls erfolgt sein. Nach einem etwa zehnwöchigen Probebetrieb soll die fertige Anlage im Frühherbst 2014 ans Netz gehen, sind die Männer vom Ingenieurbüro zuversichtlich.
Der FC-Thulba kann bei dieser gesamten Maßnahme mit einem Nebenprodukt rechnen. Das Spülwasser aus der neuen Wasserwerkanlage könnte für die Beregnung des Sportplatzes Verwendung finden. Damit könnte das teuer aufbereitete Trinkwasser eingespart werden. Diese zusätzlich Maßnahme mit Erstellung einer Zisterne, was auch nachträglich ausgeführt werden kann, könnte in etwa 75000 Euro kosten, was sich jedoch nach den Berechnungen des Büros in etwa 10 bis 15 Jahren wieder amortisiert.
Keine Einwände vom Ratsgremium gab es zum erforderlichen Antrag für die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung des Spülwassers aus dem Wasserwerk über einen Vorfluter in die Thulba.
Jetzige Überprüfungen haben ergeben, dass im neuen Gewerbe- und Industrie-Gebiet in Reith für den Feuerschutz eine Zisterne erforderlich ist. Insgesamt sind innerhalb zwei Stunden etwa 200 Kubikmeter Löschwasser bereit zu stellen. 96 Kubikmeter sind möglich über die vorhandene Trinkwasserversorgung. Ein Zisterne mit 100 Kubikmetern, Kosten etwa 35 000 bis 40 000 Euro, müsse den Rest schaffen. Sollten Betriebsansiedlungen kommen, die eine noch höhere Löschwasserbereitstellung erforderlich machen, haben diese durch eigene Anlagen selbst für das zusätzliche Löschwasser zu sorgen. Die Räte stimmten der erforderlichen Anlage zu.