Frische Ideen für das alte Schulhaus in Wittershausen sind gefragt
Autor: Udo Sell
Wittershausen, Dienstag, 26. Februar 2013
Das frühere Schulgebäude soll neu genutzt werden. Besonders der Gewölbekeller beflügelt die Fantasien
"Viele gute Ideen scheitern, weil irgendjemand, der hätte gefragt werden sollen, nicht gefragt
wurde." Der Spruch des Historikers Cyril Northcote Parkinson war ein Schlüssel zum Erfolg
für den Workshop-Abend zur Alten Schule in Wittershausen. Positiv überrascht zeigte sich
Ortssprecher Christian Sell über den großen Zuspruch der Ortsbevölkerung, noch mehr
aber über die Fülle an Anregungen.
Im Jahre 1854 erbaut, wurde das Schulgebäude im Jahr 1884 um drei Meter und im Jahre 1949 nochmals um zwei Meter verlängert. Im Jahre 1960 wurde ein Schulhausneubau angestrebt, der jedoch niemals verwirklicht wurde. Es blieb bei den letzten Umbaumaßnahmen aus dem Jahr 1949.
"Alle Ortsbürger sollten Ideen zur Nutzung der Alten Schule einfließen lassen - das wurde definitiv voll erfüllt", sagte Sell. Landschaftsarchitektin Natascha Weigand zeigte anhand von ähnlichen Projekten mögliche Nutzungsmöglichkeiten. Neben Ideen für das Gebäude waren die baulichen Mängel und mögliche Impulse für den Ort Themen des Abends. Es wurde außerdem ein Gremium gebildet, das sich als Vertretung der Bürger gegenüber Behörden und Planern versteht. Ihm gehören Christian Sell, Natascha Weigand, Bruno Geiger, Hans Dünninger, Bernhard Röder, Wolfgang Straub, Elmar Sell, Armin Kirchner, Stefan Buttler, Klaus Scharf und Mathias Heilmann an.
Kirchliche Veranstaltungen wie Pfarrfamilienabende, Kinderkirche und Pfarrgemeinderatssitzungen wurden als wichtigste Nutzungsmöglichkeiten genannt. Aber auch als Proberaum für den Musikverein und die Tanzgruppe, als Vortragsraum, als Dorfmuseum, als Archiv, als Ausstellungsfläche, als Wahlraum und als Bücherei könnte das Schulgebäude eine Verwendung finden. Weitere Vorschläge waren zum Beispiel Yoga-, VHS- und Tanzkursen. Für Kinder- und Seniorennachmittage seien die Räumlichkeiten auch zu nutzen. Die Verbesserung der Heizung und der Sanitäreinrichtungen, die Vergrößerung des Treppenhauses, der Einbau von Teeküche mit Kochgelegenheit und die Bewirtungsmöglichkeiten im Erdgeschoss mit Verbindung zum Kirchplatz wurden von den Bürgern schriftlich eingereicht. Als wahres "Liebhaberobjekt" zeigte sich der Gewölbekeller. Dort können sich einige Bürger einen Weinkeller oder eine Bar gut vorstellen.
Noch wird die erste urkundliche Erwähnung von Wittershausen aus dem Jahr 1317 vom Staatsarchiv in Würzburg überprüft. Sollte sie bestätigt werden, so steht dem Ort in vier Jahren eine große Feier bevor: "700 Jahre Wittershausen". Ein im neuen Glanz erstrahlendes Schulgebäude würde dann bestimmt eine zentrale Anlaufstelle bilden.