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Friedhof, Müll und ein kaputter Weg


Autor: Kathrin Kupka-Hahn

Katzenbach, Freitag, 19. Februar 2016

Die erste Bürgerversammlung des neuen Jahres fand in Katzenbach statt. Mehr als 30 Bewohner waren zu dieser ins Vereinsheim gekommen.
Der Weg zum Katzenbacher Friedhof ist in schlechtem Zustand. Löcher und Risse befinden sich im Teer, bei denen unter anderem der Schotter vom Unterbau durchkommt. Zudem läuft bei Starkregen das Wasser über den Weg, schwemmt vom benachbarten Acker Erde an. Fotos: Kathrin Kupka-Hahn


Die Bewohner des 400-Selen-Dorfes sind im Großen und Ganzen mit der Gemeindepolitik zufrieden, stören sich lediglich an kleinen Dingen. Das zeigte sich bei der diesjährigen Bürgerversammlung. Etwa 35 Bewohner waren am Donnerstagabend ins Vereinsheim gekommen, um mit Bürgermeister Waldemar Bug (ödp), dem Ortsreferenten Hartmut Metz und weiteren Gemeinderäten über die aktuellen Probleme zu diskutieren. Ihr Hauptanliegen war der Friedhof.

Der liegt etwas außerhalb vom Dorf, ist nur über eine Art geteerten Feldweg erreichbar. Die Katzenbacher stört der schlechte Zustand der Verbindung. "Die Teerschicht ist inzwischen sehr dünn, stellenweise bricht der Schotter durch", schob Edwin Voll die Diskussion zum Thema an. Zudem müssten die Bankette links und rechts abgefräst werden, ergänzte ein anderer. "Der Weg zum Friedhof ist meiner Meinung nach ein Gemeindeweg", sagte Thomas Voll dazu. Entsprechend müsse auch das Rathaus für den Unterhalt und die Sanierung sorgen. Doch sowohl Bürgermeister Bug als auch Ortsreferent Metz wollten das so nicht stehen lassen.


Der Weg hat viele Väter

Das Ortsoberhaupt verwies darauf, dass der Weg keine Gemeindeverbindungsstraße sei. Der Ortsreferent sprach sich dafür aus, dass in der Verwaltung zunächst geprüft werden solle, als was diese Straße gewidmet ist. Erst dann könne man genauer sagen, wie das geltende Straßen- und Wegebaurecht angewendet werden kann. Denn sollte die Verbindung ein Flurbereinigungsweg sein, müssten für deren Unterhalt auch die Jagdgenossen aufkommen, gab er zu bedenken. Andererseits wären bei einer Gemeindestraße auch die Anlieger mit im Boot, um die Kosten für eine Sanierung zu stemmen.

Diese Argumentation wiederum wollten die Katzenbacher so nicht stehen lassen. "Der Weg wird doch auch rege vom Forst genutzt. Immer wieder fahren die großen Holzlaster vom Wald da runter und machen ihn kaputt", schilderte Edwin Voll seine Beobachtungen. Deshalb sollte seiner Meinung nach auch der Forst an den Kosten für den Wegebau beteiligt werden. Der Katzenbacher Ewald Metz konnte der Diskussion nur wenig abgewinnen. Für ihn steht ganz klar fest: "Der Kirfich gehört zum Dorf, also ist der Weg dahin auch Gemeindesache." Bug und Metz versprachen, die Angelegenheit intern im Rathaus zu besprechen.


Mehr Parkplätze am Friedhof

Ewald Metz hatte hinsichtlich des Friedhofs noch ein weiteres Anliegen. Er kritisierte die aktuelle Parksituation, denn momentan können nur etwa drei, vier Autos direkt am Friedhof abgestellt werden. An Allerheiligen habe er sogar um die 40 Fahrzeuge gezählt. "Ich bitte zu prüfen, ob dort nicht ein paar mehr Parkplätze geschaffen werden können", sagte er. Ortsreferent Hartmut Metz ergänzte, dass bei dieser Gelegenheit auch eine Wendemöglichkeit eingeplant werden könnte.

In diesem Zusammenhang stieß Hartmut Metz noch einmal die Diskussion um die Schotterwege im Friedhof an. "Immer wieder werde ich darauf angesprochen, ob der Mittelgang nicht gepflastert werden könnte. Da wollte ich von euch mal wissen, wie ihr darüber denkt", forderte er die Anwesenden zur Diskussion auf.


Fragebogen wird verteilt

Der sich anschließende Meinungsaustausch war durchwachsen, es gab viel Pros und Kontras. Selbst Bürgermeister Bug bezog klar Position und sagte: "Der Katzenbacher Friedhof ist mit seinen Bäumen einer der schönsten im Markt Burkardroth. Die Schotterwege passen sehr gut, Pflaster hingegen nicht. Eine Entscheidung dazu sollte man nicht übers Knie brechen." Da sich keine konkrete Richtung abzeichnete, wurde schließlich vereinbart, dass die Gemeinde einen Fragebogen an die Katzenbacher verteilt, um ein genaues Meinungsbild zu bekommen.

Richtig in Fahrt gekommen, sprachen die Anwesenden noch weitere Mängel in ihrem Ortsteil an. So beschwerte sich Eddie Kessler über den "Krüppel von Weihnachtsbaum", der im vergangenen Dezember in der Ortsmitte zu sehen war. Edwin Voll fragte nach, warum der Mülleimer am Bushäuschen so selten geleert wird. Bea Kirchner wies darauf hin, dass am Pendlerparkplatz nicht nur die Umzäunung total morsch ist, sondern ein Mülleimer fehlt. "Ständig liegt da oben Müll rum, Windeln, Pappbecher und so weiter", ergänzte ihr Mann. Andere Anwohner wünschen sich verstärkte Verkehrskontrollen an der Ortseinfahrt Richtung Hassenbach. Schließlich sprachen die Katzenbacher auch noch die Parkfläche am Spielplatz hinter dem Vereinsheim an. Wegen des feuchten Bodens sei das Parken dort nicht möglich. Deshalb sollte die Fläche beispielsweise mit Schotterrasen befestigt werden. Bug sagte zu, sich zu kümmern.