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Franziskanerbruder feiert Ordensjubiläum


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Mittwoch, 13. März 2013

Bruder Salvator Haunersdorfer feiert 60-jähriges Ordensjubiläum. Der Franziskaner brachte die Klosteranlage zum Blühen.
Franziskanerpater Maximilian Wagner (rechts) überreicht Bruder Salvator im Kloster Altstadt einen symbolischen Diamanten zum Ordensjubiläum. Foto: Gerd Schaar


Der Fürsorge des Klostergartens habe Bruder Salvators Mühe gegolten, erinnerte Pater

Maximilian Wagner in seiner Predigt. 34 Jahre lang habe der Jubilar den Garten im Kloster Altstadt erfolgreich zum Blühen gebracht. Ein Unfall brachte dieser segensreichen Gartentätigkeit ein jähes Ende: Bruder Salvator brach sich im Jahr 2006 beim Schneiden der Bäume durch einen Sturz von der Leiter die rechte Verse. Der Fuß musste wegen einer späteren Infektion amputiert werden.
"Mir hat es in Hammelburg gut gefallen", sagte der 82-jährige Jubilar, der die vielen Glückwünsche zu seinem 60-jährigen Ordensjubiläum entgegennahm. Nach mehr als drei Jahrzehnten habe er doch Heimatgefühle für das Kloster Altstadt entwickelt. "Am Sonntag kamen die Leute und bewunderten unseren schönen Klostergarten, den Salvator so toll herrichtete", erklärte der Leiter des Klosters, Bruder Pius Pfaller.
Sehr gute Tomaten verschiedener Sorten seien unter dem geernteten Gemüse gewesen, bestätigten einige Frauen unter den Gratulationsgästen. "Der Garten war wie aus dem Ei gepellt", sagten sie. Salate, Gemüse, aber auch Blumen gedeihten unter der Pflege von Bruder Salvator prächtig.
Als drittes von vier Kindern einer Bauernfamilie wurde Johann Haunersdorfer 1931 in Tauchersdorf (bei Nabburg) geboren. Nach der Volksschule in Perschen, die eine Stunde Fußweg entfernt war, besuchte Haunersdorfer die Berufsschule. Den gelernten Schusterberuf ergriff er jedoch nicht, da er auf dem Hof der Familie aushelfen musste. Schon damals hatte Haunersdorfer seine Freude daran, die Bäume im Garten zu veredeln.
Die Aufnahmeurkunde als Ordensneuling bei den Franziskanern in Bad Tölz stammt aus dem Jahre 1950. Den Ordensnamen Salvator erhielt Haunersdorfer 1953 in Dietfurt. Eine weitere Station vor Hammelburg war Amberg. Stets widmete sich Bruder Salvator mit Liebe den Klostergärten. Seit seinem Unfall lebt der Franziskanerbruder in einer Pflegestation in Vierzehnheiligen.
"Heuer haben wir keine Novizen in unserem Kloster Altstadt", bedauerte Bruder Pius. "So lange wir es können, machen wir weiter", hat er sich vorgenommen. Bei einer Auflösung des Klosters würde die benachbarte Musikakademie das Gebäude übernehmen. "Es wäre schade, wenn es hier keine Franziskaner mehr geben würde", lautete die einhellige Meinung der Jubiläumsgäste in der Klosterkirche.