Fränkische Karten, flotte Sprüche
Autor: Gerd Schaar
Wartmannsroth, Donnerstag, 18. April 2013
Rund 30 Senioren der Gemeinde Wartmannsroth treffen sich ein halbes Jahr lang jeden Monat zum Schafkopf - bis der Frühling wiederkommt. Und am Ende hatten heuer auch die Kinder etwas davon.
In Vierergruppen sitzen sie beisammen und klopfen die fränkischen Karten auf den Tisch. "Es ist eine schöne Gelegenheit für uns, den Gemeinsinn zwischen den Dörfern zu pflegen und neben den Karten auch mal ein paar flotte Sprüche über den Tisch zu schicken", erklärt Herbert Fischlein. Auch Altbürgermeister Rudolf Winter, Spitzensportler Reinhard Vogler und Transportunternehmer Günther Morshäuser nehmen die Karten gern in die Hand.
Zweiter Bürgermeister Edgar Lutz gehört ebenfalls zu den Spielern.
Wen der Bazillus erwischt
In den Dorfwirtschaften und in den Familien wurde früher viel gekartet. So lernte der Nachwuchs Schafkopf von der Generation der Eltern und Großeltern. "Durch häufiges Zuschauen kann man auch hinter die Feinheiten dieses Kartenspiels kommen", weiß Organisator Werner Ziegert. Und wen der Schafkopf-Bazillus erwischt habe, den ziehe es immer wieder an die Kartentische.
Gekartet wird immer zu viert. Weniger Teilnehmer sind in den Schafkopfrunden nicht möglich, höchstens mehr. Wenn fünf gemeinsam spielen, muss aber reihum immer einer aussetzen. Die Einsätze bewegen sich im Cent-Bereich. "So wird man weder reich noch arm", unterstreicht Ziegert. Gewinner sind am Ende aber alle, zumindest was den Freizeitspaß betrifft.
Pokal für Herbert Fischlein
Bei den Schafkopfrunden geht es aber nicht nur um Kleingeld, sondern auch um Punkte. Am Ende der Saison hatte Herbert Fischlein die meisten, nämlich 880. Und weil er damit zum dritten Mal Gewinner des Wanderpokals wurde, darf er die Trophäe jetzt behalten. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Alex Schaub (720) und Reinhard Vogler (505). Die Spieler verzichteten auf einen Teil ihrer Prämie und spendeten knapp 200 Euro an den Kindergarten. Daniela Müller bedankte sich herzlich im Namen des Kindergartenvereins St. Andreas. "Vermutlich wird Spielmaterial für das Geld angeschafft", sagt sie.
Wenn die Saison vorbei ist, treffen sich die Senioren weiter einmal im Monat, und zwar zu den Wandertagen, die es jeweils am zweiten Dienstag reihum in den Ortsteilen gibt. "Dort kann man auch als Senior noch Wissenswertes über die Nachbardörfer lernen", betont Ziegert.