Forstwirtschaft mit Umsicht
Autor: Björn Hein
Bad Bocklet, Samstag, 01. Dezember 2012
Der Wald ist für eine touristisch geprägte Kommune wie Bad Bocklet mehr als eine Einnahmequelle. Auf diese Situation wird auch die Menge der Holzeinschläge abgestimmt, wie in der Gemeinderatssitzung deutlich wurde.
Beim Holzeinschlag wird man sich im Gemeindewald Bad Bocklet im Jahr 2013 unter anderem auf die Aschacher Leite konzentrieren. Denn dort muss der Windwurf vom Juli 2012 aufgearbeitet werden. Die Pläne stellte Revierförster Joachim Dahmer in der Gemeinderatssitzung vor.
In der Abteilung Mausbach soll ein Hangrückweg gebaut werden, wie Dahmer deutlich machte. Es sei nötig, Wege instand zu setzen, etwa an der Frauenrother und Aschacher Straße. "In den letzten vier bis fünf Jahren wurde an den Wegen kaum etwas gemacht", erklärte Dahmer. "In den nächsten Jahren wird man hier vermehrt Investitionen tätigen müssen." Gute Wege seien unter anderem nötig, um das eingeschlagene Holz abzutransportieren.
Dahmer plädierte dafür, eine neue Seilwinde anzuschaffen. Rund 8000 Euro soll sie kosten. Sie mache die Holzernte leichter.
Forstdirektor Wilhelm Schmalen vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt (ALE) stellte den Forstbetriebsplan für die nächsten 20 Jahre vor. Bereits Anfang Mai hatte er über die Neuerungen berichtet. Im November 2010 habe man bei einer Waldbegehung die Daten gesammelt. Im Herbst 2011 folgte ein Abnahmebegang.
Die Ergebnisse bezeichnete Schmalen als positiv: Die Waldfläche habe zugenommen unter anderem auch deshalb, weil Ödlandflächen in den vergangenen Jahren von Wald bewachsen wurden. Die Waldfläche habe um 20 Hektar zugenommen. "In den letzten Jahren wurde sehr gut gewirtschaftet." Rund 50 Prozent des Waldes seien mit Nadelhölzern, 50 Prozent mit Laubhölzern bewachsen. Der Laubholzanteil sei durch Aufforstung gestiegen - in Zeiten des Klimawandels eine zukunftsweisende Maßnahme.
Jetzt ist festgelegt, wie die Waldwirtschaft künftig aussieht. Bürgermeister Wolfgang Back (CSU) ist überzeugt, dass man die Wälder nicht räubern darf. Daher seien manche Hiebmaßnahmen zurückgenommen worden. "Der Wald bedeutet für uns und unsere Gäste auch Erholung - darauf muss geachtet werden." Viele Radwege und auch Nordic-Walking-Pfade führten durch die Wälder.
Dahmer gab einen Rückblick auf das Forstjahr 2012, das von Ende September 2011 bis Ende September 2012 dauerte. Er stellte Alt- und Jungdurchforstungen vor. Die Arbeiten hätte ein Unternehmer maschinell erledigt. "Der Holzeinschlag wurde im Sommer durchgeführt, um Bodenschäden durch Befahrung zu verhindern." In Großenbrach und Aschach hätten kleinere Hiebe stattgefunden sowie ein Endnutzungshieb durch den Bauhof. Schwerpunkte habe man mit Pflanzungen gesetzt, der Gemeindebauhof habe sich um Zaunbau- und Pflanzarbeiten gekümmert. Jungbestände wurden gepflegt, verschiedene Kulturen ausgegrast.