Druckartikel: Förderung für ein Lebensmittel

Förderung für ein Lebensmittel


Autor: Björn Hein

Aschach bei Bad Kissingen, Montag, 26. Sept. 2016

Der Bezirk Unterfranken hatte die Vertreter der Theater und Kleinkunstbühnen in den Hof des Schlosses Aschach geladen.
Der Innenhof des Aschacher Schlosses bot eine stimmungsvolle Kulisse für den Kulturempfang des Bezirks Unterfranken. Fotos: Björn Hein


Zum Kulturempfang des Bezirks Unterfranken hatte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel in den Hof des Schlosses Aschach geladen. Zahlreiche Kulturschaffende waren hierzu erschienen. Stellvertretender Landrat Emil Müller bezeichnete das Schloss Aschach als einen wichtigen Kulturpunkt: "Der Bezirk Unterfranken empfindet Verantwortung für das Schloss. Es ist sehr schön, dass er diesen Ort so wertschätzt". Für die Region sei es wichtig, dass ein Museum hier zur Verfügung stehe, werde man doch so an die Vergangenheit erinnert, die hier lebendig gehalten werde. Als Vorstandsmitglied des Fördervereins der Museen Aschach freue er sich, dass dieser dem Bezirk signalisiere, dass auch der Bevölkerung das Schloss wichtig sei und sie hinter dieser Institution stehe. "Mein Dank geht auch an die Museumsleiterin Annette Späth, die unermüdlich für das Schloss tätig ist", sagte Müller.


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Der 2. Bürgermeister Bad Bocklets, Andreas Sandwall, meinte, dass sich der Kulturempfang im Schlosshof bestens etabliert habe. "Der Bekanntheitsgrad des Schlosses wird so gefördert", so Sandwall. Dem Bezirk Unterfranken dankte er dafür, dass dieser ein "Kulturförderer par excellence" sei.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel erklärte in seiner Festansprache, dass beim diesjährigen Kulturempfang des Bezirks all jene versammelt seien, die sich der Kleinkunst und dem Theater verschrieben haben. "Theater ist eben alles, Unterhaltung, Bildung und manchmal auch Provokation. Vor allem aber ist Theater teuer", so Dotzel. "Die Unterfränkische Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken unterstützt deshalb unsere Theaterlandschaft nach Kräften", erklärte der Bezirkstagspräsident.


"Unbedingt erhalten"

Im Bereich der Kleinkunst fördere man eine Fülle an Projekten. "Theater und Kleinkunst sind ganz wunderbare Kunstformen, die wir unbedingt erhalten wollen", sagte Dotzel, "Allein in diesem Jahr werden wir die Kultur und die Kulturschaffenden mit mehr als 8 Millionen Euro unterstützen."

Zu den größten Posten des Kulturhaushaltes gehört nach der Denkmalpflege, den Museen und der Musik die unterfränkische Theaterlandschaft. Mit 710 000 Euro werden die unterfränkischen Theater in diesem Jahr unterstützt. Auch der jährliche Kulturempfang sei eine Art Förderung. Hier würden nämlich der Kontakt und der Gedankenaustausch jener gefördert, die sich in Unterfranken für Kunst und Kultur engagieren. "Der Bezirk Unterfranken sieht sich als verlässlicher Partner aller Kulturbegeisterten, weshalb der jährliche Kulturempfang glänzend in die Zeit passt", so Dotzel. Man fühle sich dafür verantwortlich, den heute lebenden Menschen den Wert der Kulturgüter zu vermitteln.


"Attraktion unserer Heimat"

Besonders freute Dotzel sich, dass der Kulturempfang im Schloss stattfindet. "Das Schloss Aschach gehört zu den Perlen Unterfrankens und zu den großen Attraktionen unserer Heimat. Deshalb sind wir immer zu Schloss Aschach gestanden. Wir wollen dieses Schloss erhalten und den nach uns kommenden Generationen bewahren", erklärte er. Um auch weiterhin attraktiv sein zu können, werde im Moment das Museumskonzept komplett überarbeitet und den Bedürfnissen eines modernen und zeitgemäßen Museums angepasst. Dabei dankte er auch der Museumsleiterin Annette Späth für ihr Engagement.

In jedem Fall, so Dotzel, stehe der Bezirk zur Kultur. "Was wäre denn das Leben ohne Kultur! Ist es nicht die Kultur, die eine Region erst unverwechselbar macht", stellte er fest. Kulturförderung sei angewandter Heimatschutz, und die Kulturförderung sei in jedem Fall ihr Geld wert.

Dass dem Bezirk die Kunst am Herzen liegt, zeigte sich auch beim Programm. Zwischen den einzelnen Reden lockerte Thomas Glasmeyer die Stimmung mit seinen lustigen und kreativen Puppenspielen immer wieder auf, was so manchen der Anwesenden zum Schmunzeln brachte.


Ehrung für Reinhard Worschech

Und dann gab es noch eine ganz besondere Verleihung, nämlich die der Unterfränkischen Bezirksmedaille. "Wir ehren damit einen außergewöhnlichen Menschen. Einen Menschen, der immer eine klare Botschaft vertreten hat", so Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel - nämlich den ehemaligen Bezirksheimatpfleger Dr. Reinhard Worschech, der Maßstäbe gesetzt und bis heute sichtbare Spuren hinterlassen habe. "Sie haben sich mit ihrem jahrzehntelangen Wirken ein bleibendes, ein lebendiges Denkmal geschaffen. Ihr langjähriges Wirken in Unterfranken hat deutliche und unübersehbare Spuren hinterlassen", erklärte Dotzel. Hierfür dankte er sehr herzlich und überreichte Dr. Worschech die Unterfränkische Bezirksmedaille. "Ich nehme mit großem Dank diese Anerkennung entgegen", so der 80-Jährige. Für ihn sei es stets wichtig gewesen, die fränkische Traditionen zu erhalten und zu pflegen.
Nach dem offiziellen Teil schloss sich eine Begegnung der Gäste bei einem Stehempfang an, wobei dies die Künstlerinnen des "Plastischen Theaters Hobbit" mit Drehorgeln und Masken begleiteten. Am Nachmittag gab es dann auch noch verschiedene Führungen in den Museen Schloss Aschach.