Flurwege werden ausgebaut
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Mittwoch, 16. Dezember 2015
Verbindungen sollen den höheren Ansprüchen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge angepasst werden. Wege werden breiter und besser vernetzt, so dass sie auch den innerörtlichen Verkehr entlasten können.
Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Geräte stellen immer höhere Anforderungen an die Verbindungen in die Fluren. Verbesserungen können über das Konzept "Kernwegenetz" angestrebt werden. Bürgermeister Franz Kuhn stellte dem Gemeinderat den aktuellen Stand des Projekts vor, das in der Allianz Oberes Werntal realisiert werden soll.
"Ziel ist es, die wichtigen Flurwege auszubauen und miteinander zu verbinden und somit den innerörtlichen Verkehr zu entlasten. Am Ende entstehen im übertragenen Sinn Flurautobahnen, die den heutigen und künftigen Ansprüchen der Landwirtschaft gerecht werden", erklärte Kuhn die Zielsetzung. Die konkreten Maßnahmen seien mit dem Amt für ländliche Entwicklung und den Obmännern des Bayerischen Bauernverbands besprochen worden.
In das Programm, das mit bis zu 85 Prozent der anrechenbaren Aufwendungen gefördert wird, sollen fünf Abschnitte aus der Gemeinde aufgenommen werden. Diese listete der Bürgermeister per Karte auf: Von der Waldsiedlung zum ehemaligen Bahnhof Rottershausen, von der Schwarzen Pfütze am Waldrand nach Eltingshausen und weiter östlich des Ortes im Talgrund Richtung Bauhof der Gemeinde, von Rottershausen über Bahnlinie und über Brücke A 71 zu Flugplatz bei Pfersdorf, vom Kreisbauhof in Oerlenbach in Richtung alter Sportplatz Ramsthal und in Ebenhausen am Leuselbach entlang.
Bis zu 25 Jahre
Kuhn fügte Zielvorgaben und Streckenzahlen zum Gesamtkonzept an: "Vorgesehen sind kurz-, mittel- und langfristige Lösungen mit bis zu 5, zu 15 und zu 25 Jahren sowie über 37,5, 74,6 bzw. 98,5 Kilometer. Der Großteil bezieht sich auf öffentliche Feldwege mit 169 Kilometer und Gemeindeverbindungswege mit 41,6 Kilometer. Ein konkretes Zeitraster gibt es noch nicht. Entstehen sollen Wege mit einer Fahrbahnbreite von 3,5 Meter sowie rechts und links jeweils ein Meter breiter Streifen für Bankett und Graben. Das Projekt wird am 25. Januar 2016 bei einer gemeinsamen Tagung aller Bürgermeister und Gemeinderäte aus den Allianzkommunen vorgestellt."
Was ist bereits gebaut?
Bisher seien von den angedachten Routen ausgebaut: 27,7 km zweispurig und 89,9 km einspurig asphaltiert, 22,2 km mit Betonplatten, 51,5 km als Schotterwege, 2,1 km mit betonierten Spuren und 0,3 km gepflastert. Dazu kommen 15,2 km Erdwege und 1,7 km als Lückenschlusslinien. "Unsere Wünsche flossen weitgehend in die Planungen ein", fasste Kuhn zusammen. Manfred Greubel wies darauf hin, dass vielfach Grunderwerb nötig sei, um die Breite von 5,5 Meter zu realisieren. Außerdem sei eine Flurneuordnung über das Amt für ländliche Entwicklung kaum zu vermeiden. Damit kämen auf die Gemeinde größere finanzielle Belastungen zu. Grundsätzlich begrüßte der Gemeinderat einstimmig das Programm als langfristige und unverzichtbare Maßnahme.