"Flugboot" ins Trockendock

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Norbert Gerner, Mario Dörr und Helmut Fischer dirigieren die "Saline" an Land. Fotos: Thomas Mäuser
Norbert Gerner, Mario Dörr und Helmut Fischer dirigieren die "Saline" an Land. Fotos: Thomas Mäuser
Vor dem Anheben müssen die Gurte unter das Boot. Foto: Mäuser
Vor dem Anheben müssen die Gurte unter das Boot. Foto: Mäuser
 
Der Wagen für das Dampferle wird aufs Gleis gesetzt. Foto: Mäuser
Der Wagen für das Dampferle wird aufs Gleis gesetzt. Foto: Mäuser
 
Das Boot wird auf den Wagen herabgelassen. Foto: Mäuser
Das Boot wird auf den Wagen herabgelassen. Foto: Mäuser
 
Mit dem Oldie-Traktor wird die "Kissingen" nach vorne gezogen. Foto: Mäuser
Mit dem Oldie-Traktor wird die "Kissingen" nach vorne gezogen. Foto: Mäuser
 
Höchste Konzentration beim Kranführer. Foto: Mäuser
Höchste Konzentration beim Kranführer. Foto: Mäuser
 
Gleich wird die "Saline" auf dem Wagen aufsetzen. Foto: Mäuser
Gleich wird die "Saline" auf dem Wagen aufsetzen. Foto: Mäuser
 
Das Heck wird ausgerichtet. Foto: Mäuser
Das Heck wird ausgerichtet. Foto: Mäuser
 
Der Kiel muss in der entsprechenden Kerbe des Wagens landen. Foto: Mäuser
Der Kiel muss in der entsprechenden Kerbe des Wagens landen. Foto: Mäuser
 

Die beiden Danmpferle wurden am Mittwoch an Land gehoben. Die verschlammte Anlegestelle an der Saline hat in diesem Jahr für große Probleme gesorgt.

Der Sommer 2015 war keine einfache Saison für die beiden Dampferle. Besonders der wegen der Arbeiten an der Freipumpe stillgelegte Seitenarm der Saale machte Booten und Kapitänen schwer zu schaffen. Dennoch: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Eigentümer Dr. Helmut Fischer jun.

"Schon der extrem trockene Sommer hat für einen grenzwertigen Wasserstand auf der Saale gesorgt", fährt Fischer fort. Hinzu kam die Baumaßnahme.
Normalerweise spült das Wasser aus den Pumpenkanälen den Schlamm aus der Anlegestelle. "Heuer war das ein stehendes Gewässer", so Dampferle-Kapitän Norbert Gerner.
Grund dafür war, dass für die Arbeiten an der Freipumpe und an den Kanalmauern das Wasser abgeschottet wurde. So wurde eine Menge Treibholz von der Saale in die Anlegestelle gespült, das nicht mehr ablief und sich in den Propellern der Boote verfing. Der ebenfalls nicht weggespülte Schlamm sorgte immer wieder für verstopfte Filter der Kühlanlage. Und schließlich hatte das Wasser des Saalearmes durch die Abschottung der Pumpenkanäle einen höheren Druck. Deshalb war laut Gerner extremes Vorwärts- und Zurück-Manövrieren nötig, dass das Getriebe der "Kissingen" so belastete, das es kaputt ging.


Getriebeschaden

Der Getriebeschaden bedeutete für den Betreiber einen Schaden in Höhe von rund 8000 Euro. Zwar konnte die "Kissingen" während der Reparatur im Wasser bleiben, doch die Ausfallzeit des Bootes kam zum rein materiellen Schaden hinzu. "Wir hoffen inständig, das im nächsten Jahr der Pumpen-Arm wieder aufgemacht wird", sagt Fischer.


Probleme mit den Paddlern

"Ein anderes Problem sind die Paddler", sagt Gerner. Viele hielten sich nicht an die Vorschriften. "Wir haben hier auf zweienhalb Kilometern Personenschifffahrt, und die hat Vorfahrt." Vor allem sollten die Paddler laut Gerner die Umtragungsstelle nutzen und nicht verbotenerweise durch die Stromschnelle fahren. Dann seien sie viel zu schnell und erst spät zu sehen. Und das, obwohl das Dampflerle mit Schwung in die Anlegestelle fahren müsse.
Trotzdem ist die Saison 2015 unfallfrei verlaufen. Wie gewohnt war am Mittwoch ein großer Autokran angerückt, um die beiden Boote ins Trockene zu hieven.


Rümpfe werden aufgearbeitet

An beiden Dampferle, der "Kissingen" und der "Saline", muss nach einer Ultraschall-Überprüfung der Rumpf aufgearbeitet werden. Zahlreiche weitere Arbeiten sind nötig, "auch eine Motorrevision steht bei beiden Booten an", sagt Gerner. Ostern 2016 sollen die beiden Boote die Saale-Schifffahrt wieder aufnehmen.