Druckartikel: Film läuft in Bad Kissingen auf einer Wasser-Leinwand

Film läuft in Bad Kissingen auf einer Wasser-Leinwand


Autor: Paul Ziegler

Bad Kissingen, Mittwoch, 22. Juli 2015

Bei einer Vorführung verschaffen sich Vertreter der Stadt einen Eindruck dessen, was mit einer neuen Technik alles möglich sein kann (Video im Internet). Die Beteiligten waren sich hinterher einig: "Das war schon toll".
Die Bildqualität ist nicht so optimal wie das Bild, das auf die Wasserfläche des Springbrunnens im Rosengarten projiziert wurde. Die Vorführung zeigte viele Möglichkeiten auf. Foto: Privat


Montagabend 22 Uhr. Im Rosengarten in Bad Kissingen läuft der Springbrunnen. Was er um diese Uhrzeit nicht immer tut, normalerweise wird er mit Einbruch der Dunkelheit ausgeschaltet. Nicht am Montag. Da wurde es um 22 Uhr hell: Im Halbkreis der Wasserfontäne entstehen Bilder, Sonnenblumen wandern, projiziert auf die Wasserwand, über dieselbe. Unten eingeblendet das Logo von Stadt und Staatsbad "Entdecke die Zeit".
Zeit war es, in der beginnenden Dunkelheit am Montagabend einen Eindruck dessen zu bekommen, was mit der Sanierung des Rosengarten-Brunnens alles möglich sein kann. Eine Sanierung, die in der Stadt für regen Diskussionsstoff gesorgt hat. Rund 1,4 Millionen Euro dafür auszugeben, will nicht jedem einleuchten.

Sanierung muss sein
Allerdings steht seit Januar 2014 fest, dass der Springbrunnen - und eines der Wahrzeichen der Stadt - hätte eigentlich schon in diesem Jahr nicht mehr betrieben werden können. Die Sanierung war schlicht und ergreifend unerlässlich. Die Frage war wie?

Nachdem die Mitglieder des Bauausschusses im März diesen Jahres grundsätzlich für eine grundlegende Sanierung mit zusätzlichen Elementen - Sprüh-Nebelwand, Sound, Lichteffekte - waren (Abstimmung 8:3 dafür) hat man das am Montagabend dieser Woche ausprobiert. Es war ein kleiner Kreis, der sich das mal ansah. Die Vertreter der Planungsbüros waren dabei, Vertreter der Stadt, auch Kurdirektor Frank Oette. Was man sah, "war schon toll", wie die Beteiligten übereinstimmend sagen. Was haben sie gesehen? Mit einem Beamer wurden Bilder, Filme, Schriften, Logos, einfach alles, was technisch möglich ist, auf "die Leinwand" projiziert. Die Leinwand ist das Wasser aus den Fontänen. Später wird mit neuen, speziellen Düsen daraus ein feiner Nebel, der wie eine Wand funktioniert.

Sehr überzeugend
"Ich war überrascht, wie toll das war", sagte Kurdirektor Frank Oette hinterher. Die Vorführung sei schon überzeugend gewesen, insbesondere auch deshalb, weil man einen Eindruck davon bekam, was mit einer solchen Anlage machbar ist. Thomas Hack, Pressesprecher der Stadt Bad Kissingen, hat eine ähnliche Meinung zur Vorstellung. "Die Visualisierung ist der Clou", so Thomas Hack, "alle, die das gesehen haben, waren begeistert".

Sie waren es mit Sicherheit auch deshalb, weil man sofort Vorstellungen dafür entwickelt, wie man eine solche Anlage nutzen kann. Dunkel müsste es natürlich schon sein, wenn man einen Film oder ein Video projizieren will, aber machbar wäre dann sogar eine Live-Übertragung eines Konzertes aus dem Regentenbau nach draußen, beispielsweise, wenn das Jugendmusikkorps mal drinnen spielt. "Man könnte Ehrengäste begrüßen und bei Tagungen großer Unternehmen ganz anders als bisher reagieren", so Frank Oette. Allenthalben ist ein Fazit, dass ein solcher "Brunnen" ein vollkommenes Alleinstellungsmerkmal für Bad Kissingen wäre. Solche Anlagen gibt es nach Aussage von Thomas Hack bislang nur mobil, fest installiert wäre das eine Neuheit. "Ich freue mich, dass die Stadt das macht", sagte Frank Oette. Fakt ist, dass die Stadt als Bauherrin bei der Brunnen-Sanierung den Hut auf hat, die Staatsbad Gmbh dann hernach für den Betrieb zuständig sein wird.

Und was kostet das alles?
Bleibt die Frage der Finanzen. Der materielle Aufwand für die Brunnensanierung ist immens. 1,4 Millionen Euro dafür aufzubringen, kann man nicht jedem vermitteln. Fakt ist, dass es die einzelnen Teile der Brunnensanierung nicht umsonst gibt. Allein das neue Betonbecken wird rund 300 000 Euro kosten. Ein neues Technikgebäude, komplett neue Leitungen für Wasser und Strom, Licht-Effekte, Pumpen, Lautsprecher und Steuerung und so weiter, das kostet. Wieviel im einzelnen?

Förderantrag läuft
Genaue Zahlen konnte Stadtkämmerer Gerhard Schneider auf Nachfrage der Saale-Zeitung nicht nennen. Tatsache ist, dass die Stadt gerade im Gespräch mit der Regierung von Unterfranken darüber steht, in welcher Größenordnung die Brunnen-Sanierung gefördert werden kann.