Druckartikel: Filigrane Kunst auf kleiner Kugel

Filigrane Kunst auf kleiner Kugel


Autor: Björn Hein

Aschach bei Bad Kissingen, Dienstag, 16. Sept. 2014

Ganz dem Thema "Farbe" hatte man sich im Schloss Aschach anlässlich des Tags des Offenen Denkmals gewidmet.
Ehrenfried Riegel bei der Bemalung von Porzellanschmuckkugeln.Sie werden anschließend gebrannt. Fotos:Björn Hein


Museumspädagogin Renate Kiesel nahm die Besucher außerdem auf eine Führung durch das "Denkmal Schloss Aschach" mit und wusste viel Interessantes über das Gebäude und die Entstehung desselben zu berichten. Museumsleiterin Annette Späth führte Interessierte durch die Ausstellung, die dabei auch die große Porzellansammlung in Augenschein nehmen konnten, die durch ihre farbige Gestaltung herausragt.

"Heute steht die Porzellansammlung ganz im Zentrum des Interesses", so Späth. Dabei freute sie sich, der Öffentlichkeit die Preziosen zu zeigen, die in den Museen aufbewahrt werden.
Im Museumsshop wurde außerdem gezeigt, wie Porzellan bemalt wird und wie die filigranen Muster entstehen. Hierbei war Ehrenfried Riegel vor Ort. Er ist Meister der Porzellanmalerei und lebt und arbeitet seit 2010 in Bad Kissingen. Über 30 Jahre lang widmete er sich der Blumenmalerei in der staatlichen Porzellanmanufaktur Meißen. Dort war er als Lehrmeister und Abteilungsleiter der Höchster Porzellanmanufaktur und selbstständiger Designer mit eigener Malschule tätig. Auch nach seiner Pensionierung bemalt er weiter Porzellan, wovon sich die Besucher vor Ort ein Bild machen konnten. Gemeinsam mit Schmuckdesigner Malte Meinck zeigte er die Porzellanschmuckedition Rosengarten, wobei die handbemalten Porzellanunikate im Mittelpunkt stehen. "Es ist faszinierend, wie plastisch die Porzellankugeln nach der Bemalung wirken", ist Meinck begeistert.
Im Mittelpunkt steht dabei die Rose, die auf das Porzellan zuerst aufgetragen werden, bevor das Schmuckstück dann bei 800° Grad gebrannt wird. "Ich freue mich, mit Herrn Meinck und Herrn Riegel zwei Experten gefunden zu haben, die einerseits zeigen, wie Porzellan bemalt wird und die andererseits diese Kunst in unser Zeitalter übertragen" meinte Späth.
Wenn man gesehen hat, wie viel Arbeit die Bemalung von Porzellan von Hand macht, konnte man sich denken, mit welchem Aufwand das Porzellan im Museum von damaligen Meistern bemalt wurde. Und natürlich auch, was dies für Kosten mit sich brachte. "Das Thema "Farbe" hat sich geradezu angeboten, die Porzellansammlung mit ihrem farbigen Dekor in den Vordergrund zu stellen" freute sich Späth.