Druckartikel: Feuerwehr übt die Rettung bei einem Hubschrauberabsturz

Feuerwehr übt die Rettung bei einem Hubschrauberabsturz


Autor: Jana Keul

Gauaschach, Montag, 06. Mai 2013

Dass eine Sammelübung solch großes Echo im Umkreis hervorrufen würde, haben die Veranstalter nicht gedacht. Sie bietet aber auch ein außergewöhnliches Szenario.
Die Feuerwehr sucht nach den Insassen. Fotos: Jana Keul


Über Facebook hat es sich schnell herumgesprochen, dass die Feuerwehr Gauaschach sich anlässlich ihres 140-jährigen Jubiläums einen Hubschrauberabsturz als Szenario ausgedacht hat. So rücken Feuerwehren aus dem Werngrund und zum Beispiel auch einige Kameraden aus Nüdlingen zum Zuschauen an. Der Schweinfurter Kreisbrandrat, Holger Strunk, und Securitas-Chef Jochen Braunschweig lassen sich das Spektakel ebenfalls nicht entgehen.



Das Szenario ist für Gauaschach keineswegs aus der Luft gegriffen: Ein Hubschrauber der Bundeswehr bleibt am Windrad hängen, trudelt und stürzt in eine Scheune.

Eine Explosion am Geisberg, die den Einschlag des Hubschraubers in das Windkraftrad simulieren soll, eröffnet die Übung. Dicke Rauchwolken aus dem eigens von der Bundeswehr organisierten Hubschrauber und der Scheune sowie offenes Feuer an der Absturzstelle werden spektakulär inszeniert. Sirenengeheul und das Martinshorn der eintreffenden Fahrzeuge schallen etwa zehn Minuten später durch den Ort. Die Feuerwehren aus Hammelburg, Obererthal, Diebach, Pfaffenhausen, Obersfeld, Schwebenried und Neubessingen werden zum Einsatz gerufen.

Dabei kann die landkreisübergreifende Alarmierung getestet werden, die wohl noch immer nicht reibungslos funktioniert, wie sich herausstellt. Als Schiedsrichter fungieren Kreisbrandinspektor Peter Sell sowie die Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann und Oliver Lukaschewitsch.

Um das angeschlagene Windrad, das auch im Ernstfall kontrolliert abbrennen würde, wird im Radius von 500 Metern eine Sperrzone errichtet. Flächenbrände werden gelöscht. Der dichte Qualm macht es den Feuerwehrleuten schwer, die Verletzten zu finden und zu retten. So kommt die Wärmebildkamera der Feuerwehr Hammelburg zum Einsatz. Die Rettung des dritten Verletzten aus dem Hubschrauber dauert über eine Stunde.
Übungsleiter Alexander Marx erklärt, dass bewusst Fehler gemacht werden sollen, um daraus zu lernen. "Im Ernstfall hätten wir die Kräfte anders eingesetzt und wären schneller gewesen", ist er sich sicher. Das schauspielerische Talent der Verletzten sorgt für so manche Erheiterung im Publikum, das die ganze Zeit ausharrt und das Geschehen mit Interesse verfolgt. Was zu tun ist, wenn ein Kamerad sich beim Einsatz verletzt und geborgen werden muss, wird ebenfalls geübt.

Das große Interesse an dem Szenario zeigt, dass es auch bei den anderen Feuerwehren Übungsbedarf für den Fall eines Flugzeug- oder Hubschrauberabsturzes gibt.