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Feuerwehr Elfershausen will "Dorf zum Strahlen bringen" - und so dem kleinen Max helfen


Autor: Isabel Schaffner

Elfershausen, Samstag, 21. Dezember 2024

Die Feuerwehr Elfershausen empfindet großes Mitgefühl für das Schicksal eines Kollegen. Dessen Sohn Max (7) leidet an einem seltenen Gendefekt. Um das Leben der Familie zu erleichtern, steht jetzt eine besondere Aktion an.
Feuerwehrmann Stefan Roth mit Max. Seine Kameraden aus Elfershausen sind für die Familie da, wie sie beteuern.


Bei seiner Geburt wirkte Max noch wie ein normales Baby. Doch nach vier bis fünf Monaten bemerkten seine Eltern Carina und Stefan, dass er sich motorisch nicht so entwickelte wie andere Kinder in seinem Alter. Nach einem halben Jahr kamen epileptische Anfälle hinzu. Eine anstrengende Woche voller Untersuchungen im Klinikum Würzburg ergab 2018 dann die erschreckende Diagnose: Wegen eines seltenen Gendefekts hat Max eine verkürzte Lebenserwartung. So steht es in einem Spendenaufruf, den ein Hammelburger Unternehmen für die Familie aufgesetzt hat.

Der Alltag mit all den Symptomen sei für die Familie schwer. Max könne weder laufen noch sprechen und sei für alles auf die Hilfe seiner Eltern angewiesen: Essen, Trinken, Stehen und Sitzen. Dazu kämen Umbauten an Haus und Auto sowie Therapien, die teils nicht von der Krankenkasse bezahlt würden. Max' Vater Stefan ist langjähriges Mitglied bei der Feuerwehr Elfershausen, die ihm mit einer rührenden Veranstaltung am vierten Advent helfen will.

"Möchten etwas zurückgeben": Feuerwehr Elfershausen lädt zu weihnachtlichem Nachmittag für Kameraden

Jeden Abend müsse Max ins Dachgeschoss zu seinem Schlafzimmer getragen werden. Mit sieben Jahren sei er bereits ein schwerer Junge, wie es in der Beschreibung heißt. "Mama hat schon oft Rückenschmerzen, und Papa kommt auch an seine Grenzen. Die Lösung wäre ein Treppenlift, aber die Krankenkasse hat unseren Antrag abgelehnt", ist aus seiner Perspektive zu lesen. Obwohl das Paar ein Rezept und eine Stellungnahme der Uni Würzburg vorgelegt habe und sogar vor Gericht sei, tue sich nichts. "Niemand von der Krankenkasse hat sich jemals unser Zuhause angesehen, um unsere Situation zu verstehen."

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Auch einen motorgestützten Bewegungstrainer, der Max geholfen habe, sein rechtes Bein zu bewegen, habe die Krankenkasse abgelehnt. Um Stefan und seine Familie zu unterstützen, organisiert die Feuerwehr Elfershausen am Sonntag (22. Dezember 2024) im Feuerwehrhaus ab 14 Uhr einen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, Glühwein, Bratwürsten und Feuertonnen. "Stefan hat sich über viele Jahre mit vollem Einsatz für unsere Gemeinschaft engagiert. Jetzt möchten wir ihm und seiner Familie etwas zurückgeben", heißt es in der Ankündigung.

"Stefan ist ein fürsorglicher Vater, der unermüdlich alles gibt, um seiner Familie beizustehen", fügt Feuerwehr-Mitglied Rebecca Roth auf Anfrage von inFranken.de hinzu. "Als Feuerwehrkamerad ist er stets zuverlässig und einsatzbereit, wenn wir ihn brauchen. Trotz der belastenden Situation hat er seinen Humor bewahrt und bereichert unsere Kameradschaft mit seinem Lächeln und seiner aufgeschlossenen Art."

Große Blaulichtfahrt mit über 30 Fahrzeugen - "Resonanz überwältigend"

Gegen 18 Uhr will die Feuerwehr Elfershausen laut Roth "das Dorf zum Strahlen bringen, indem wir eine Blaulichtfahrt durch den Ortskern organisieren. Alle Hilfsorganisationen im Landkreis wurden eingeladen, und die Resonanz ist überwältigend: Mehr als 30 Einsatzfahrzeuge sowie einige Oldtimer-Bulldogs werden teilnehmen, um ein Zeichen der Solidarität zu setzen". Teilnehmer finden sich mit weihnachtlich geschmückten Einsatzfahrzeugen um 17.45 Uhr am Sportheim des 1. FC Elfershausen (August-Ullrich-Straße 46, 97725 Elfershausen) ein.

Über 18.000 von angesetzten 30.000 Euro sind über die Spendenkampagne bereits zusammengekommen. Die Initiatoren bedankten sich am Mittwoch (18. Dezember 2024) in einem Update. Ein großes Ziel ist schon einmal erreicht:

"Der so dringend benötigte Deckenlift wird den Alltag von Max und seinen Eltern spürbar erleichtern. Mit diesem Lift kann Max sicher und sanft in seinem rollbaren Therapiestuhl (seht ihr im Bild) ins Obergeschoss und wieder herunterbefördert werden - ohne Anstrengung, Hektik und Stress." Weitere Nachrichten aus Bad Kissingen findest du in unserem Lokalressort.