Feuerwehr ehrt treue Kameraden
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Sonntag, 17. März 2013
Die Feuerwehr Hammelburger hat besonders langjährige Mitglieder. Die ältesten sind seit 70 Jahren dabei.
Seine alte Spielmannsuniform, die mit den rotweißen Streifen an den Achselklappen, hatte
Winfried Breun zur Mitgliederversammlung angezogen. Seit 1953 gehört er der Hammelburger
Feuerwehr an. "Mein Chef Edmund Rösser von der gleichnamigen Firma war damals Kommandant.
Da bin ich in meiner Lehrzeit als 16-Jähriger automatisch zur Feuerwehr gegangen", erinnerte
sich der der 76-Jährige.
Die Trompete hat Breun schon immer gerne geblasen, zum Beispiel für die Signale zum Einsatz seiner Kameraden. "Also war ich auch im Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr anzutreffen", erklärte er. Ein Jahrzehnt danach habe sich daraus die Stadtkapelle entwickelt.
Breun legte die Leistungsprüfungen ab und absolvierte auch die Kommandantenprüfung in Würzburg. Bei der Feuerwehr entwickelte er sich zum Spezialist für den Einsatz bei Ölschäden. In der Stadtkapelle glänzte er mit seinen musikalischen Einsätzen 50 Jahre lang. Das habe ihn körperlich und geistig Trapp gehalten.
"Ich bin gerührt, wie viele rüstige Zeitzeugen es noch gibt", erklärte Bürgermeister Ernst Stross (SPD) angesichts der zahlreichen Ehrungen in der Mitgliederversammlung. Er selbst bekam für seine Verdienste die Bronzenadel. "Im Kriegsjahr 1943 sind Sie als 14- oder 15-Jährige in den Dienste der Feuerwehr eingetreten, während Ihre Väter an der Front kämpften", sagte Stross zu den Geehrten. In den Jahren nach Kriegsende habe diese Generation den Aufbau der heimatlichen Feuerwehren in ihre Hände genommen, sprach der Bürgermeister seinen Dank und seine Hochachtung für die jahrzehntelange Lebensleistung aus.
"Wir beschweren uns nicht wegen zu vieler Einsätze mit der Drehleiter", nahm Kommandant Winfried Kleinhenz der Kritik von Außenstehenden den Wind aus den Segeln. "Wir unterstützen das Rote Kreuz, wenn Personen aus misslicher Lage befreit werden müssen", erklärte Kleinhenz. Zehnmal rückte die Wehr im vergangenen Jahr auf die Rhönautobahn A 7 zu schweren Verkehrsunfällen aus. "Zum Teil mussten Schwerverletzte aus den Trümmern befreit werden", berichtete Kleinhenz.
Insgesamt zählte der Kommandant 131 Einsätze und 1852 Arbeitsstunden an den Einsatzstellen. Die technische Hilfeleistung war 94-mal und die Brandlöschung 17-mal angefordert worden. Das Ausrücken für vier Sicherheitswachen und 16 Fehlalarmierungen ergänzen die Einsatzstatistik. Im Jahr 2011 waren es nur 87 Einsätze für die 73 dienstleistenden Hammelburger Feuerwehrleute.
"Wir sitzen alle im selben Boot", bestätigte der neue Leiter der Polizeiinspektion Hammelburg, Alfons Hausmann, die hervorragende Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. Die neue Leitstelle in Schweinfurt habe sich bewährt, bestätigte Kreisbrandinspektor Peter Sell. Über 19 Neuzugänge für die Jugendfeuerwehr freute sich Kreisbrandmeister Elmar Eisenmann.