Feuchtigkeit ist durchgesickert
Autor: Stefan Geiger
Oerlenbach, Freitag, 08. August 2014
Es steht bereits fest, dass die Sanierung der Wilhelm-Hegler-Halle in Oerlenbach nicht wie vorgesehen bis Ende Oktober abgeschlossen sein wird. Ins Kellergeschoss ist außerdem Wasser eingedrungen.
Der Kostenrahmen passt - der Zeitplan hinkt hinterher. Dies ist Fazit einer Ortseinsicht in der Wilhelm-Hegler-Halle, die für fünf Millionen Euro saniert und erweitert wird. In Augenschein nahmen die Ratsmitglieder auch das Schützenheim, in das in den letzten Wochen wiederholt Wasser eingedrungen ist.
Architekt Johannes Messerschmitt (Bad Kissingen) schilderte die aktuellen Arbeiten. Bis Ende August seien alle Trakte überdacht.
Angelaufen sind die Installationen für Heizung, Wasser und Strom, wie Schlitze im Mauerwerk verrieten.
Beim Rundgang konnten die Ratsmitglieder den Gerätetrakt mit künftig vier statt bisher sechs Toren begutachten, außerdem gegenüber auf Spielfeldhöhe die Bereiche für die beiden ausziehbaren Tribünen sowie weitere Abstellräume.
"Mit dem Baufortschritt sind wir nicht zufrieden. Im Zeitplan hinken wir fast zwei Monate hinterher. Der Abschluss bis Mitte Oktober wird nicht gelingen", erklärte Messerschmitt. Die Verantwortung dafür würden die Beteiligten hin- und herschieben. "Jetzt müssen wir den Innenausbau forcieren, um wieder etwas aufzuholen", erklärte Messerschmitt.
Bayernwerk baut Trafostation
Eine gute Nachricht zum Thema Stromversorgung hatte Bürgermeister Franz Kuhn: "Die Bayernwerk AG baut in Hallennähe eine eigene Trafostation. Sie wird vom Neubaugebiet Helle her über einen Feldweg angeschlossen. Einschließlich der Erdarbeiten und Wiederherstellung der Oberfläche müsste sich die Gemeinde mit 30 259 Euro beteiligen."
Dieses viel günstigere Angebot akzeptierte der Gemeinderat einstimmig. Zunächst war nämlich im Gespräch, den hohen Strombedarf über eine eigene Leitung vom Trafohäuschen am Spielplatz "An der Helle/Am Feuerstein" bei geschätztem Aufwand von 80 000 Euro zu decken.
Im Zuge der Bauarbeiten ist Regenwasser durch die Decke über dem Schützenheim und der Kegelbahn gesickert. Den gesamten Trakt mit einem Zelt zu überspannen, wäre sehr aufwändig und teuer gekommen. Dafür wurden Deckenstöße abgedichtet, zusätzliche Planen ausgelegt und eigene Abläufe geschaffen, erklärten Architekt Messerschmitt und Bürgermeister Kuhn.
Vor allem Schützen betroffen
Einige heftige Niederschläge sind aber dann doch durchgedrungen. Während die Kegelbahn nur wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, traf es die Schützen umso härter.
Der Verein hat im Keller ein eigenes Domizil mit Schießbahnen und Aufenthaltsraum. Bei der Sanierung der Hegler-Halle waren eigentlich hier keine Eingriffe geplant. "Das war auch nicht notwendig. Unser Bereich war in Ordnung", sagte Vorsitzender Reinhold May.
Zusammen mit Siegfried Rügamer und weiteren Mitgliedern registrierte er jedoch nach den ersten Regenfällen feuchte Stellen an der Holzdecke. "Mit Trockengeräten gingen wir in Absprache mit der Gemeinde gegen die Nässe vor. Erneute und heftige Niederschläge verschlimmerten die Situation", erklärte May.
Eimerweise Wasser
Die Gemeinderäte betrachteten die Räume. Einige Stellen in der Decke waren geöffnet. Darunter standen Eimer. "Bei einzelnen Regenfällen habe ich 200 bis 300 Liter Wasser aufgefangen und ins Freie getragen", schilderte Siegfried Rügamer. "Wir hoffen, dass bald dieser Teil der Halle auch überdacht ist und kein Regenwasser mehr nachsickern kann."
Einig waren sich alle, dass die Schäden genau untersucht werden müssen und alles für die Trocknung getan wird - notfalls muss sogar die Holzdecke erneuert werden. Ebenso wird geprüft, ob der geflieste Boden in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Kegler werden zum Saisonauftakt im September ihren Sportbetrieb aufnehmen können. Bei den Schützen wird es schwierig. "Im Notfall müssen wir unsere Wettkämpfe beim Gegner austragen", sagte Vorsitzender May auf Nachfrage. Aber er ist zuversichtlich, dass am Ende wieder alles in Ordnung kommt.