Fetzig und besinnlich
Autor: Anke Gundelach
, Dienstag, 06. Dezember 2011
Der Musikzug Wildflecken stimmte auf Weihnachten ein. Der Nachwuchs präsentierte sich erstmals vor großem Publikum.
Für Eva Gundelach vom Musikzug Wildflecken gab's beim diesjährigen Adventskonzert einen Sonder-Applaus, weil sie vor kurzem ihre D2-Prüfung hinter sich gebracht hat: "Ich bin echt froh, dass ich das Silberabzeichen geschafft habe. Ausgerechnet vor der Prüfung war ich wochenlang erkältet und konnte nicht so viel proben, wie ich eigentlich vorhatte", berichtet die 15-Jährige. Aber: "Zum Glück ist dann doch alles gutgegangen."
Eva Gundelach spielt seit etwa sieben Jahren Flügelhorn. Auf die Prüfung vorbereitet wurde die Wildfleckenerin von Musiklehrer André Degand, der beim Musikzug Wildflecken die Blechbläser ausbildet.
Nicht nur mit Evas Flügelhorn, sondern auch mit Pauken und Trompeten sowie sanften Tönen hat der Musikzug Wildflecken die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Für die alljährliche festliche Bläsermusik im Advent bot die Pfarrkirche St. Josef einmal mehr den stimmungsvollen Rahmen.
Für den Musikzug ist das letzte Konzert des Jahres immer auch eine Gelegenheit, seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit zu präsentieren und in ungewohnten Besetzungen aufzutreten. Erstmals zu erleben war beispielsweise ein eigens für diesen Abend formierter Posaunenchor, bestehend aus den Posaunistinnen Petra Strömel und Carina Schaupp sowie Jan Martin, Dominik Köstler und Monika Kleinheinz an der Trompete. Unter der Leitung von Ehrendirigent Bernhard Leitsch sorgte das Ensemble für die feierliche Eröffnung des Konzerts und steuerte später noch zwei weitere Bläserstücke bei.
15 Kinder und Jugendliche bilden aktuell die Jugendkapelle des Musikzugs unter der Leitung von Carolin Klug. Das Nachwuchsensemble präsentierte einen feierlichen Marsch und ein Weihnachtspotpourri, bei dem alle Register mit Soli glänzen durften. Besinnliche Gedanken zum Advent steuerte Gemeindereferentin Claudia Annon bei.
Einen großen Sonderapplaus verdienten sich die drei jungen Flötistinnen Vivien Beitinger, Anja Dziewior und Franziska Wolf mit einem blitzsauber musizierten Stück Kammermusik. Beinahe schon routiniert spielten sie ein Querflötentrio in drei Sätzen des englischen Komponisten James Hook. Auf diesen absolut wettbewerbsreifen Auftritt dürfte auch Ausbilderin Carolin Klug stolz gewesen sein.
Auch die Ausbildung an der Blockflöte gehört inzwischen seit Jahren zum Repertoire des Musikzugs Wildflecken. Neben den kleinen Flötenschlümpfen hat sich hier mit den Traumflöten inzwischen auch ein Erwachsenenensemble etabliert. Während die Schlümpfe (sieben aufgeregte kleine Mädchen) ihre ersten Flötentöne vor großem Publikum präsentierten, legten die Traumflöten (sieben nicht mehr ganz so aufgeregte erwachsene Frauen) einen schwungvollen und gekonnten Auftritt hin. Zusammen mit der Blaskapelle spielten sie "A Song For You". Bei den Stücken "Winterwonderland" und "Feliz Navidad" wurden sie von Martin Höhl am E-Bass, Jan Martin am Keyboard und Maximilian Wolf am Schlagzeug begleitet.
Die große Blaskapelle unter der Leitung von Ralf Gundelach spannte mit ihren Stücken einen Bogen von der Klassik über Swing und Filmmusik bis zum Ballett. Schuberts "Ave Maria" und Bachs "Bist du bei mir" ließen es in der Pfarrkirche sehr andächtig werden. Das Concerto d'Amore von Jakob de Haan, "Can You Feel the Love Tonight" von Elton John und "The 3-Minute Nutcracker” (Tschaikowkys Nussknacker in drei Minuten) brachten dagegen richtig Schwung in das altehrwürdige Gotteshaus. Beim abschließenden "Oh Du Fröhliche" war schließlich auch die Mitwirkung des Publikums gefordert, ehe der Abend bei einem kleinen Imbiss ausklang. Weihnachten kann kommen.