Druckartikel: Fest ohne Feuerwerk?

Fest ohne Feuerwerk?


Autor: Björn Hein

Burkardroth, Sonntag, 14. Mai 2017

Das Bezirksmusikfest soll ordentlich gefeiert werden. Für viele gehört da die Pyrotechnik dazu.
Zum Bezirksmusikfest anlässlich 50 Jahre Bläservereinigung Markt Burkardroth sollte es ein Feuerwerk geben. Das wurde abgelehnt. Nun soll es am Dienstag eine Sondersitzung zum Feuerwerk geben. Da findet auch di e nächste Gemeinderatssitzung mit dem Thema Nationalpark statt. Beginn ist um 19 Uhr.  Foto: Archiv/Peter Rauch


Um Bauanträge ging es in der Marktgemeinderatssitzung in Burkardroth und beim Thema Feuerwerk entzündete sich eine Diskussion im Gremium. Das Feuerwerk sollte im Rahmen des Bezirksmusikfestes 50 Jahre Bläservereinigung Markt Burkardroth e.V. stattfinden, war aber abgelehnt worden. Wie Bürgermeister Waldemar Bug erläuterte, habe hier die Verwaltung nach einem Beschluss des Gemeinderats von 2014 gehandelt, welcher private Feuerwerke verbietet. "Die Verwaltung ist nach dieser Regelung korrekt vorgegangen", sagte Bug. Florian Eickhoff meinte, dass dieses Fest ein ganz besonderes Ereignis sei, zu dem man eine Ausnahme machen sollte. Dem schlossen sich weitere Gemeinderäte an. Bug verwies darauf, dass die Untere Naturschutzbehörde auf Anfrage der Verwaltung geäußert habe, dass ein Feuerwerk nicht stattfinden darf: Hierdurch würden sich die Dohlen und Fledermäuse gestört fühlen. "Aber von der Musik an diesem Abend fühlen sich diese Tiere doch hoffentlich nicht gestört", erklärte Frank Voll süffisant. Er könne die Anordnung der Behörde nicht nachvollziehen. Einstimmig einigte man sich darauf, eine Sondersitzung zum Thema Feuerwerk einzuberufen. Diese soll am 16. Mai stattfinden.
Bei den Bauanträgen genehmigte der Gemeinderat einstimmig den Anbau eines Abstellraumes mit Gaube zum Dachgeschoss-Carport und den Anbau eines Pergoladaches mit PV-Moduldeckung in der Straße "Am Kirchberg" in Burkardroth. Ebenso kann nun der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Garage in der "Oberen Marktstraße" in Burkardroth erfolgen. Der Gemeinderat genehmigte ebenfalls einstimmig den Neubau einer landwirtschaftlichen Mehrzweckhalle in der Gemarkung Stralsbach. Positiv wurde auch der Antrag zum Neubau eines Wohnhauses mit Garage in der Straße "Am Basterfeld" in Waldfenster beschieden.


Fast alle Dachformen möglich

In der Sitzung ging es außerdem um die Änderung des Bebauungsplans "Obere Dick" in Stangenroth. "Es wurde beschlossen, dass der zweite Bauabschnitt erschlossen wird, wir sind in Gänze im Besitz der Grundstücke in diesem Bereich", erklärte der Bürgermeister. Er teilte mit, dass man durch eine Neueinteilung der Baufläche einen Bauplatz hinzugewinnen konnte. Im alten Bebauungsplan sei zudem eine Verkehrsinsel vorgesehen gewesen, welche aber herausgenommen wurde. Mit Verengungen in diesem Bereich will man den fließenden Verkehr verlangsamen, wozu auch die gepflasterten Zwischenstreifen dienen sollen. Außerdem seien im neuen Bebauungsplan fast alle Dachformen möglich - dies sei wichtig, um auch moderne Bauen zu ermöglichen.


Verkehrssicherheit

Marion Zehe kritisierte dabei, dass der Plan in dieser Form dem Gemeinderat nicht vorgelegen habe. Wie Steffen Hanft anmerkte, seien auch die Pläne zur Pflasterung anders besprochen worden. Seiner Meinung nach würden die Pflasterflächen über die gesamte Fahrbahn den Verkehr nicht verlangsamen und außerdem zu einer erhöhten Lärmbelästigung der Anwohner führen. Bürgermeister Bug erklärte, dass die Änderungen im Bebauungsplan aus Gründen der Verkehrssicherheit erfolgt seien. Zumal seien Hanft und Zehe beim letzten Vor-Ort-Termin nicht anwesend gewesen. Marion Zehe äußerte, dass beide von diesem Termin nichts gewusst hätten. Man stimmte darüber ab, ob die Pflasterflächen über die gesamte Breite der Fahrbahn eingebaut werden sollen oder nicht. Mit acht zur elf Stimmen entschied das Gremium, dass die Pflasterflächen - wie im geänderten Bebauungsplan vorgesehen - eingebaut werden sollen. Mit einer Gegenstimme schloss man sich der Forderung der beiden Gemeinderäte Zehe und Hanft an, dass der Zugangstrichter zum Baugebiet aus Gründen der Verkehrsberuhigung gepflastert werden soll. Gleichzeitig wurde das Büro Hahn aus Bad Kissingen mit der Planung beauftragt, der geänderte Planentwurf mit den in der Sitzung beschlossenen Neuerungen genehmigt sowie eine frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung angeordnet.


Straße und Gehsteig breiter

Gesprochen wurde auch über die Änderung des Bebauungsplans "Bocksäcker" in Premich. Auch hier soll der zweite Bauabschnitt erschlossen werden. Wie Bug mitteilte, habe sich bei einem Termin vor Ort folgendes herauskristallisiert: Die Mehrheit sei der Meinung, dass der geplante Parkstreifen wegfallen soll, dafür sollen die Straße und der Gehsteig breiter werden. Auch der geplante Spielplatz soll von der Anordnung her geändert werden. Einstimmig wurde beschlossen, dass der vom Büro Hahn ausgearbeitete Planentwurf anerkannt werden und das Büro mit den weiteren Arbeiten beauftragt werden soll. Ebenso wird eine frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung stattfinden.


Fernauslesbare Wasserzähler

Außerdem ging es in der Sitzung um eine Satzungsänderung für die öffentliche Wasserversorgungseinrichtung. Wie Kämmerer Heiko Schuhmann mitteilte, sei der Einbau weiterer fernauslesbarer Zähler möglich, wenn die örtliche Satzung geändert wird. Er fügte hinzu, dass nur der Wasserverbrauch für den ganzen Monat ausgelesen werden könne, was datenschutzrechtliche Gründe habe. Die vorgelegte Satzung lässt elektronische Funkwasserzähler zu, die datenschutzrechtliche Freigabe sei mit der Anwendung der Mustersatzung erfolgt. Einstimmig einigte sich der Gemeinderat darauf, die Satzung für die öffentliche Wasserversorgungseinrichtung zu ändern.