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Feldweg verschlingt 100 000 Euro


Autor: Stefan Geiger

Rottershausen, Donnerstag, 10. Oktober 2013

Seit vielen Jahren ist der Feldweg am Rannunger Berg in Rottershausen eine Problemkind: Immer wieder schwemmt Regen die Schotterschicht weg.
Der Feldweg am Rannunger Berg ist vor allem an den Steigungen und an der Unterführung beschädigt. Foto: Stefan Geiger


Bautechniker Matthias Kirchner (Rottershausen) legte deshalb jetzt dem Gemeinderat ein umfassendes Sanierungskonzept mit einer Kostenschätzung von 100 000 Euro vor. Das Gremium vertagte eine Entscheidung, um nach einer Ortseinsicht die Maßnahme neu zu beurteilen.
Kirchner schilderte zunächst den aktuellen Stand des Schotterwegs, der vom Ortsrandweg her die Bahnlinie unterquert und dahinter an Äckern vorbei und durch den Wald auf die Anhöhe führt.

Er ist 470 Meter lang, vier Meter breit mit beidseits 0,5 Meter Bankett und hat ein Gefälle bis zu zehn Prozent. Der Weg sei nicht mehr tragfähig, da Regen immer mehr die Oberschicht weggespült habe. In Kurven sei der Schotter abseits der Straße gelandet. Besonders geschädigt seien die steilen Abschnitte wie bei der Unterführung. Keine Abhilfe hätten Querrinnen gebracht. Ebenso fließe das Wasser nicht durch den separaten Bahndurchlass.
Als Lösung empfahl Kirchner, den Weg auf seiner gesamten Länge zu sanieren mit 25 Zentimeter Schotterunterbau und drei Zentimetern starker Asphaltdeckschicht. Außerdem empfahl er einen Hochwasserschutz, nachdem beim diesjährigen Starkregen die Hochwasserlage im Baugebiet Krautäcker durch den Abfluss vom Weg her verschärft wurde.
Nach der Bahnunterführung könnte der Weg verschwenkt werden, um einen Rückhaltepolder mit 70 Kubikmeter Fassungsvermögen anzulegen. Von ihm aus sollte ein 200-er Rohr zum Graben am Ortsrandweg führen. Dazu käme am Polder eine Flutmulde, über die Wasser breitflächig abfließen könne.
Je laufenden Meter dürften 180 Euro anfallen. Der Weg käme auf 90 000 Euro, der Polder auf 10 000 Euro. Denkbar sei, die Maßnahme auf ein paar Jahre zu verteilen.
Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) lobte den präzisen Vorschlag. Alljährlich auszubessern sei keine Lösung. Die Summe allerdings sei eine böse Überraschung, zumal sie nicht im Haushalt steht und keine Zuwendungen zu erwarten seien.
"Was tun wir?", fragte Siegfried Erhard die Gemeinderatskollegen. "Prinzipiell ist der Vorschlag richtig", fand Robert Erhard (FWG Rottershausen). Zu prüfen sei, ob sich der Aufwand amortisiere und ob der Überlauf aus dem Polder auf Privatgrund geleitet werden dürfte.
Hubert Schott (FWG Eltingshausen) schlug vor, aus Kostengründen nicht die gesamte Länge so aufwändig auszubauen. Manfred Greubel (FWG Ebenhausen) regte an, statt eines Dach- ein Innenprofil zu prüfen. "Das Wasser läuft gezielt auf dem Weg fort und schont die Banketts", begründete er seinen Vorschlag.
Dieter Werner (FWG Rottershausen) hielt die Asphaltlösung, die sich auf anderen Gefällstrecken bewährt habe, für geeignet. Wenn das Waldstück asphaltiert werde, gehe die Zertifizierung nicht verloren, entgegnete auf Nachfrage von Claudia Landgraf (Die Überörtliche) der Bürgermeister. Der Weg diene nicht dem Holzabtransport.
Klemens Wolf (Bürgerblock Oerlenbach) hatte Sorgen, dass die geschätzten 100 000 Euro nicht reichen, zumal der Abschnitt beim Polder neu trassiert werden müsse. "Wir sollten uns die Situation vor Ort anschauen", regte Walter Vierheilig (Bürgerblock Oerlenbach) an. Diesem Vorschlag folgte das Gremium, um anschließend das weitere Procedere festzulegen.