Druckartikel: Fehlalarm an Kissinger Klinik sorgt für Großeinsatz

Fehlalarm an Kissinger Klinik sorgt für Großeinsatz


Autor: Peter Rauch

Bad Kissingen, Sonntag, 13. April 2014

Eine "privat geschaltete Brandmeldeanlage" in einem leerstehenden Sanatorium machte aus einer technischen Störung einen "Brand in einer Kissinger Klinik ohne genaue Ortsangabe".
Vergeblich angerückt waren unter anderem fünf Feuerwehren nach einem Fehlalarm aus der Bismarckstraße. Fotos: Peter Rauch


Ein "B 5 Alarm", also ein Feueralarm der höchsten Ausrückstufe, schreckte am Samstag Nachmittag viele Kissinger auf und rief rund 80 Mann der Feuerwehren Bad Kissingen, Garitz, Reiterswiesen, Arnshausen und Oerlenbach sowie Kräfte des Roten Kreuzes und der Polizei auf den Plan. Wie sich letztendlich herausstellte, handelte es sich jedoch um einen Fehlalarm.

Über die integrierte Leitstelle in Schweinfurt war ein Brand in einer Klinik in der Prinzregentenstraße 9 in Bad Kissingen gemeldet worden. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die angegebene Adresse nicht stimmen konnte, befindet sich dort doch die evangelische Kirche. Zwischenzeitlich hieß es kurzfristig, es brenne in der "Altenbergklinik", die es aber in Bad Kissingen nicht gibt. So konzentrierten sich die Einsatzkräfte doch auf die Prinzregentenstraße und hörten dort im Anwesen Nummer 22 einen automatischen Brandmelder. Die Nummer 22 ist allerdings keine Klinik, sondern ein Sanatorium, das seit Ende vergangenen Jahres leer stehen soll.


Schon einmal in Flammen

Vor rund 20 Jahren hatte es in dem Gebäude nach Renovierungsarbeiten schon einmal einen verheerenden Brand gegeben, der damals "nur" als "Küchenbrand" gemeldet wurde. Als die Wehren eintrafen, schlugen die Flammen jedoch schon aus dem Dach und hatten sich über drei Stockwerke ausgebreitet.


Mit 20 Fahrzeugen vor Ort

Diesmal allerdings fanden die Einsatzkräfte, die mit fast 20 Fahrzeugen vor Ort beziehungsweise noch auf der Anfahrt waren, keinerlei Anzeichen für ein Feuer, und so wurde der Einsatz nach einer knappen Stunde abgeblasen, wobei die Feuerwehrführung andeutete, unbedingt nachzuhaken zu wollen, wieso es bei einer solchen Lappalie (Auslösung durch Brandmeldeanlage) zu so einer umfassenden Alarmierung mit ungenauen Angaben kommen konnte.

Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass das Haus an eine private Brandmeldeanlage angeschlossen ist, der Alarm also nicht - wie eigentlich vorgesehen - bei der Rettungsleitstelle aufläuft, sondern irgendwo bei einem privaten Betreiber, der nicht einmal in Bad Kissingen sitzen muss.

Der dort Diensthabende habe daraufhin telefonisch die Polizeidirektion Würzburg verständigt und diese dann die Rettungsleitstelle in Schweinfurt, die von einem Großschadensereignis ausgehen musste und nach Plan die fünf umliegenden Wehren und das Rote Kreuz verständigte.

Außer dass zahlreiche Ehrenamtliche jeweils eine Stunde ihrer Freizeit opferten, entstand keinerlei Schaden. Oberbürgermeister Kay Blankenburg, der zusammen mit seiner Frau zufällig am Einsatzort vorbeigekommen war, stellte fest "lieber dreimal einen solchen Fehlalarm, als einen richtigen Brand in diesem Gebäude".