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Fasten-Aktion: Wer schläft, sündigt nicht


Autor: Anja Vorndran

Bad Kissingen, Mittwoch, 24. Februar 2016

Zahlemann und Söhne lassen grüßen: Ein Euro von mir liegt in der Fastenkasse. Und warum? Ich habe geflucht, weil ich krank war. Halsschmerzen! Verd...!
Kein Motzen, kein Schimpfen, keine Chips... Redakteurin Anja Vorndran verzichtet während der Fastenzeit auf schlechte Angewohnheiten Foto: Ulrike Müller


Zahlemann und Söhne lassen grüßen: Ein Euro von mir liegt in der Fastenkasse. Und warum? Ich habe geflucht, weil ich krank war. Halsschmerzen! Da denkt man doch, das Reden fällt ohnehin schwer und da lässt man das Meckern auch gleich bleiben. Nein, ich musste einfach mosern, ein einziges Wort "Sch...schnupfen!" eher dahin gekrächzt als geschimpft stand plötzlich im Raum.



Tja, mein Sohn hat´s gehört und gleich lautlos Fasten-Brecher-Becher mit den Lippen geformt. Aber auch ohne ihn würde ich blechen ohne zu meckern. Schließlich geht es darum, mir selbst gegenüber ehrlich zu sein. Ich habe den Strafeuro verdient, aber ich bereue meine Schandtat nicht. Warum kommen Schnupfen, Husten und Co. auch ausgerechnet am Wochenende zu Besuch? Da muss man doch mal schimpfen dürfen! Aber, diese Erfahrung durfte ich ja schon machen, es bringt nichts.

Also gelobe ich Besserung und frage mich inzwischen, wie ich die Gedanken, die mich zum Meckern verführen, gleich im Keim ersticken kann. Wie so oft im Leben liegen Fluch und Segen nah beieinander, der Schnupfen hatte auch seine guten Seiten. Frei nach dem Motto "wer schläft, sündigt nicht", lag ich die meiste Zeit samt Halswickel und dicken Decken brav im Bett und bin gar nicht auf die Idee gekommen Chips und Nachos zu vermissen. Ok, beim Krimi am Samstagabend, da habe ich ein paar Wasabi-Erbsen probiert, eine echte Alternative ist das nicht, das kann ich locker bleiben lassen.