Druckartikel: Fast 3000 Euro für die "Braut"

Fast 3000 Euro für die "Braut"


Autor: Gerd Schaar

Oberthulba, Freitag, 18. Januar 2013

Viele Wochen lang ging nichts im Wald. Dafür erzielte die Forstbetriebsgemeinschaft gute Preise beim Holzverkauf. Vor allem Eiche ist im Aufwärtstrend.
Fabian Menzel, Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft Rhön-Saale, Berater Benjamin Winter und Betriebsleiter Matthias Wallrapp vom Forst des Julius-Spitals sind stolz über die erzielen Holzpreise bei der diesjährigen Submission. Foto: FBG


Auf genügend harten Waldboden durch Frost hoffte die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Rhön-Saale seit vielen Wochen. Die zu dieser Jahreszeit übliche Holzernte stagnierte, weil das Holzrücken über weiche Rückegassenböden bis vor Kurzem unmöglich war.
Die 223 Festmeter Wertholzernte, die noch im Dezember des vergangenen Jahres zur Verkaufs-Submission bereit gestellt werden konnte, ging zu guten Preisen weg. "Der Großteil mit rund 174 Festmeter Holz war Eiche", bestätigt Fabian Menzel, Geschäftsführer der oben genannten FBG. Der Rest bestand aus Edellaubhölzern wie Linde, Esche, Hainbuche und Speierling. Mit den erzielten Verkaufspreisen ist Menzel sehr zufrieden. "Vor Allem die Eiche stand hoch im Kurs", bestätigt Menzel und fügt an: "Mit 493 Euro pro Festmeter konnte die Eiche ihr gutes Ergebnis des Vorjahres noch steigern". Erneutes Interesse hatten auch die Hersteller von klassischen Barrique-Eichenfässern angemeldet.
Die so genannte "Braut", das ist der teuerste Stamm mit heuer 2837 Euro für die 250-jährige Eiche aus den Wäldern des Julius-Spitals Würzburg ging an die Firma Fritz Kohl aus Karlstadt. Es habe einige Jahre gebraucht, bis die Eichen wieder im Aufwärtstrend lagen, sagt Menzel. Der Erfolg der FBG Rhön-Saale liege einerseits in der breiten Basis der rund 350 angeschlossenen Mitglieder, aus deren Wäldern jährlich etwa 35 000 Festmeter Holz geerntet werden können.
Andererseits stelle die regionale Vernetzung von heimischen Furnier- und Sägewerken sowie Händlern aus der Region unter dem Dach der Forstvereinigung Unterfranken (FVU) die Sicherheit für einen stabilen Abnahmemarkt. "So sind auch groß dimensionierte Verträge über den Ansprechpartner FVU möglich", freut sich Menzel. Die FBG Rhön-Saale wirke dabei als effektiver Interessensvertreter vieler Waldbesitzer. "90 Prozent der gesamten Fläche sind Kommunalwälder", bestätigt Menzel.
Weitere Vorteile für die FBG Rhön-Saale sieht der Geschäftsführer Menzel in der Beförsterung seiner Mitgliedswälder. Von der Jungaufforstung über die Pflege der Wälder bis hin zur Holzernte dirigieren vier Mitarbeiter dieser FBG die entsprechenden Arbeiten, die zumeist sechs Unternehmen in deren Auftrag auf zurzeit rund 4000 Hektar Wald ausführen. "Der Wald gewinnt seit Jahren an Stellenwert", hat Menzel beobachtet. Somit sieht er auch im Beruf des Försters trotz etlicher staatlicher Forstreformen eine stabile Zukunft. "Junge Leute sollten bei ihrer Berufswahl auch diesen interessanten Berufszweig ins Auge fassen", empfiehlt Menzel.
Ihren Bürositz hat die FBG Rhön-Saale im Gebäudetrakt des Bauhofes Oberthulba. Waldbesitzer, die an der kommenden Submission im Dezember 2013 teilnehmen wollen, sollten sich dort, Tel. 09736/ 751 9 86, frühzeitig, jedoch spätestens bis zum September anmelden.