Faschingszug, bei dem jeder mitmachen kann
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Stralsbach, Sonntag, 07. Februar 2016
In Stralsbach gibt es zur närrischen Zeit nur ein Event, den Faschingszug. Doch der hat es ganz schön in sich. Dreizehn Gruppen waren diesmal dabei.
Seit Jahren gilt der Stralsbacher Gaudiwurm als Geheimtipp. Schließlich ist er kein offizieller Faschingszug, sondern ein offener. "Jeder kann einfach kommen und mitmachen", sagt Anwohner Thomas Albert.
Das milde Winterwetter als Folge des Klimawandels war auch eines der am häufigsten vertretenen Themen: Zwei Stralsbacher Fußgruppen zogen als Schneemänner durchs Dorf, gefolgt von einem Wagen voll schwitzender Eisbären aus Nüdlingen.
Dazwischen tummelten sich zahlreiche heimische Minions sowie welche aus Oehrberg, die Aerobic-Teufelchen aus Hausen und überdimensionierte Legomänner und -frauen.
Für die nötige Gelassenheit getreu dem Motto "Gewalt ist daneben, egal ob von rechts oder links" sorgte ein Wagen der Dorfjugend, die als Hippies durch die Straßen zogen.
Kritik an der Rathauspolitik gab es auch. Der Stralsbacher Norbert Straub und seine Freunde hatten einen Wagen gebaut, der die vielen Baumfällungen im heimischen Forst aufs Korn nahm. "Der Oberförster grinst und lacht, hat aus unserm Wald viele Euros gemacht", war nur einer der Sprüche. "Uns stinkt, weil alles aus dem Wald rausgeholt wird", erklärt Straub, weshalb dieses Thema gewählt wurde. Besonderer Hingucker des Wagens war ein Baum, der dank ausgefallener Technik in regelmäßigen Abständen gefällt wurde.
Technik spielte auch bei anderen Wagen eine Rolle, wie etwa beim Wollbacher VW-Stinkmobil und dem Gerodaer Mörderkabinett. Beide Teams sorgten mit ihren Musikanlagen für den nötigen Sound.