Farben nehmen Betrachter mit in eine heile Welt
Autor: Peter Klopf
Bad Kissingen, Freitag, 16. August 2013
Es ist ein Rausch von Farben. Diese Bilder. "Ich glaube daran, dass Depressionen, Schmerzen und Traumen durch die Betrachtung von farbenfrohen, positiven Gemälden geheilt werden können. Die Betrachter entspannen sich und identifizieren sich mit der Stimmung und Freude, die den Gemälden entspringen."
Für die Kissinger Malerin Sieglinde Gottschalk-Vahldieck, ist dies ein Eindruck, der durch Eintragungen in ihr Gästebuch verstärkt wird. Seit 37 Jahren stellt sie einmal im Jahr ihre kreativen Schöpfungen im Foyer des Rossini-Saales aus. Rund 100 Bilder in Öl und Acryl, in denen die Farben rot, gelb, grün und blau dominieren, werden in den nächsten vier Wochen einem breiten Publikum präsentiert.
Verschiedene
Sieglinde Gottschalk-Vahl dieck zeigt darin auch Gemälde in der Öllasurtechnik, einer Ölmalerei auf weißem glattem Kunststoff, ihrer Lieblingstechnik. Diese Technik erlaubt es ihr, transparent zu malen ohne harte Übergänge, farbenfroh und durchscheinend, oder stark in den Konturen. Gemälde, die in teilweise entfremdeter Gegenständlichkeit oder leicht abstrahierter Malweise entstanden, zeigen eine Welt in leuchtenden Farben, die
Glücksgefühle wecken und gleichzeitig fesseln. "Farben öffnen die Herzen und die Motive beflügeln die Seele", sagt Sieglinde Gottschalk-Vahldieck, die ihre Werke mit "GoVa" signiert.
Begegnung mit dem Betrachter
In den langen Jahren, in denen sie in Bad Kissingen ausstellte, seien viele Menschen oft täglich in ihre Ausstellungen gekommen, die psychisch oder physisch krank waren, um die Bilder zu betrachten.
Dabei sei ihr immer wieder gesagt worden, dass die farbenfrohen Bilder die Seele aufleben lassen. Diese Erfahrung habe sie animiert, sich sukzessive dem jetzigen Thema der Ausstellung zu nähern. Als gläubige Christin sei es ihr Bestreben, dass Jesus in jedem Gemälde verherrlicht werde. "Seelenmassage" und "Gottes schöne Welt" sind Titel zweier Bilder, aus denen man dieses Motiv erkennen kann.
"Geh aus mein Herz und suche Freud" ist eines der bekanntesten Liedtexte, welches der bekannte evangelische Pfarrer und Texter Paul Gerhardt (1607-1676) geschrieben hat und Gottes schöne Welt beschreibt. Sieglinde Gottschalk-Vahldieck setzte dieses Lied kreativ um, indem sie vor einem blauen Hintergrund ein rotes Herz mit Auge als zentrales Element setzte.
Die positiven Dinge des Lebens
Daneben entspringt dem ein Ast, auf dem
sich Singvögel niedergelassen haben und auf dem ein weißes Band mit Noten den Anfang des bekannten Kirchenliedes darstellt, während rechts die leuchtende Sonne über wunderschönen Tulpen erstrahlt. Auch hier wird der Betrachter unwillkürlich mit hinein genommen in das Bild und kann die positiven Dinge des Gemäldes aufsaugen. Die Ausstellung von Sieglinde Gottschalk-Vahldieck ist bis einschließlich Sonntag, 8. September, täglich von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr im Foyer des "Rossini Saales" im Regentenbau geöffnet.