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Falscher Alarm am Dorfbackofen und bei Grillfeier


Autor: Peter Rauch

Reiterswiesen, Montag, 08. Dezember 2014

Die Feuerwehr Reiterswiesen musste 2014 mehrmals zu echten Einsätzen ausrücken, aber auch bei Fehlalarm. Langjährige Mitglieder wurden geehrt.
Raimund Kuhn (links) erhielt vom Reiterswiesener Kommandanten eine Ehrung, weil er seit 60 Jahren Mitglied der Feuerwehr ist. Foto: Peter Rauch


Reiterswiesen — Ihr 135-jähriges Bestehen konnte die Freiwillige Feuerwehr Reiterswiesen in diesem Jahr feiern und tat dies auch ausgiebig am 28. und 29. Juni. Man saß gerade beim ersten Zwiebelplootz, als die Sirene heulte und zu einem angeblichen Kaminbrand in die Kissinger Straße rief. Am "Brandort", der Kissinger Straße 54 angekommen, stellten die 18 eingesetzten Aktiven fest, dass es dort, am Dorf-Backofen nicht brannte, sondern nur ihr Zwiebelplootz gebacken

wurde und der Kamin etwas qualmte... Am darauffolgenden Sonntag fast das gleiche Bild: die Feuerwehrkameraden wollten das Fest bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen, als sie schon wieder alarmiert wurden. Diesmal war es aber nicht der Dorfbackofen, sondern eine Grillfeier in Bad Kissingen, die etwas qualmte und daher die Floriansjünger aus der Kernstadt und Reiterswiesen zum angeblichen Einsatz rief.

Schwerpunkt technische Hilfe

Wie Kommandant Bernd Ort während der Jahreshauptversammlung der Wehr berichtete, waren dies aber nicht die einzigen Einsätze. Zwar rückte man fünf mal zu Fehlalarmen aus, aber sieben mal brannte es wirklich, wobei allerdings kein Großbrand zu verzeichnen war. Schwerpunkt der Einsätze war auch bei den Reiterswiesenern die Technische Hilfeleistung zu der zehnmal ausgerückt wurde. Hier reicht das Spektrum inzwischen ebenso wie bei den anderen Wehren im Landkreis von der Beseitigung von Bäumen, die nach Stürmen auf die Straße gefallen waren, über Türöffnungen bis hin zu technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen und, wie nun erstmals geschehen, zum Ausleuchten eines Landeplatzes für den nächtlichen Einsatz eines Rettungshubschraubers. Weitere 14 Einsätze waren "sonstige Tätigkeiten" in der Hauptsache Verkehrsabsicherungen, etwa bei Prozessionen.
Kommandant Ort gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Wunschliste 2014 mit dem geplanten Anbau des Feuerwehrhauses im Stadtrat bewilligt wird. Ein Anbau für die Jugend sei aus Platzghründen dringend nötig. Die Wehr hat derzeit 245 Mitglieder, davon 65 Aktive und 17 Jugendliche, von denen etliche im kommenden Jahr in die aktive Truppe wechseln.
Einer der festlichen Höhepunkte für die vereinseigene Feuerwehrkapelle, war der diesjährige Auftritt beim Blaulichtgottesdienst im Würzburger Dom, eine Veranstaltung, die man gerne im kommenden Jahr wiederholen möchte.

Ehrungen

An Ehrungen standen in diesem Jahr an für 30 Jahre aktive Dienstzeit: Kommandant Bernd Ort und Christian Haub, für 40 Jahre Michael Kiesel, Klaus Kiesel, Konrad Kiesel, Andreas Renninger, Martin Seufert und Engelbert Vogel. Seit 60 Jahren im Feuerwehrverein sind Erwin Kiesel, der bei der Ehrung verhindert war, und Raimund Kuhn. "Herzlichen Dank dass es Euch gibt" betonte OB Kay Blankenburg, der zudem feststellte dass die Feuerwehren nicht einfach nur ein Zusammenschluss auf Vereinsbasis seien, sondern sie übernähmen auch Basisaufgaben "die den Wert des einzelnen Menschen schützen".
Stadträtin Martha Müller, die auch für ihren Stadtratskollegen Günter Götz sprach, stellte fest "ich fühle mich bei euch wohl" und von Stadtpfarrer und Dekan Thomas Keßler kam ein "verschärftes Lob" vor allen an die Kapelle für den Auftritt in Würzburg. Kreisbrandmeister Steffen Kiesel überbrachte nicht nur die Grüße der Inspektion, sondern erläuterte auch kurz wie weit der Digitalfunk inzwischen für die Feuerwehren gediehen sei. Bekanntlich gab es ja gegen eine gemeinsame Ausschreibung auf Bezirksebene Einsprüche seitens der Hersteller. Inzwischen sei man aber so weit, dass die Geräte, rund zwei Millionen günstiger als im Einzelverkauf, im kommenden Jahr zur Auslieferung gelangen werden.