Fahrtrainer fordert Unterfahrschutz als Schutz für Biker
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Mittwoch, 20. März 2013
Leitplanken sollen Kurven sicher machen. Für Motorradfahrer bergen sie aber ein Risiko.
Die Pfosten der Leitplanken können für Motorradfahrer eine tödliche Gefahr werden, wenn sie bei einem Sturz mit Wucht dagegen schlittern. Die Träger können Körperteile abreißen und schwere Verletzungen verursachen. Karlheinz Franz kann sich an mindestens drei tödliche Fälle allein am Lagerberg erinnern.
Daher erneuerte der Motorradtrainer der Gebietsverkehrswacht Hammelburg in der Jahreshauptversammlung die Forderung, einen Unterfahrschutz an allen, und nicht nur einzelnen kurvenreichen Streckenabschnitten anzubringen. Der Unterfahrschutz deckt die Pfosten der Leitplanken ab und bietet eine Aufprallfläche.
Franz mahnte auch Bund, Land und Kommune, mehr Geld für den Unterhalt von Straßen bereitzustellen. Denn "nicht alle Stürze sind selbst produziert." Oft sei auch die "Flickschusterei" schuld. Wenn die Forderungen erfüllt würden, "könnten wir guten Gewissens von uns behaupten, alles Menschenmögliche getan zu haben, damit vielen Menschen unsagbares Leid erspart bleibt", sagte Franz.
Auch Sicherung für Radler
Landrat Thomas Bold (CSU) versprach, die Forderung nach Unterfahrschutz in die Verwaltung einzubringen. Die Abdeckung der Leitplankenpfosten sei auch für Radler eine Sicherung, wie der Leiter der Hammelburger Polizei, Alfons Hausmann, erklärte.
Die Gebietsverkehrswacht hat im vergangenen Jahr neben dem Motorrad-Sicherheitstraining wieder eine Vielzahl von Kursen zur Verkehrssicherheit angeboten. Geschäftsführer Hubert Koch zählte zum Beispiel eine Fortbildung für Erzieherinnen, das Schulwegtraining und die Fahrradausbildung sowie die Betreuung der Schülerlotsen auf. In diesem Jahr will die Gebietsverkehrswacht zusammen mit der Polizei bei einer Aktion Radler darauf aufmerksam machen, nicht nur das Licht einzuschalten, sondern auch eine reflektierende Weste zu tragen.
Sorgen bereitete Koch, dass im vergangenen Jahr nur 200 Euro an Bußgeldern an die Gebietsverkehrswacht weiter gereicht wurden. Koch: "Sollte es so weitergehen, wären unsere finanziellen Reserven schnell erschöpft." In der Vergangenheit war es mehr Geld gewesen. Die Gebietsverkehrswacht will daher mit Amtsgericht und Staatsanwaltschaft sprechen, damit sie stärker berücksichtigt wird.
Für 50 Jahre unfallfreies Fahren bekamen Monika Hüfner, Hermann Fuchs und Peter Becker sowie für 40 Jahre Josef Hufnagel, Alfred Ruppert und Lothar Sikora eine Auszeichnung.