Euerdorfer Kindergarten bekommt einen Anbau
Autor: Gerd Schaar
, Freitag, 21. Sept. 2012
Die Euerdorfer Kindergartenkinder können die Welt bald von oben entdecken. Das ging aus den Umbauplänen hervor, mit denen sich der Gemeinderat beschäftigte.
Zentrales Thema der vierstündigen Marathonsitzung war der neue Anbau des Kindergartens "Paradieso". Die Planung für das Projekt stellten die Architekten Marcus Seifert und Thorsten Heßdörfer vor. Die Kostenkalkulation ist noch nicht erstellt. Längs der historischen Mauer werde es den eingeschossigen Flachbau auf dem Kindergartengelände geben, erläuterte Heßdörfer. Der neue Haupteingang liege an der Ringstraße, von wo aus auch die Erschließungsanlagen für den Anbau starten werden. Die Eltern gelangen durch den neuen Eingang dort in einen wohnlichen Wartebereich, wo eine kulinarische Versorgung zum Beispiel durch einen Café-Bereich möglich sei.
Das mehrgeschossige Altgebäude werde hauptsächlich für die Betreuung der Vorschulkinder sein, so Seifert.
Mit 12:1 Stimmen befürworteten die Räte des Marktes Euerdorf eine Änderung der Gebührensatzung für die Kindertages einrichtung "Paradieso". Danach werden die 50 Euro, die der Freistaat Bayern jedem Vorschulkind gewährt, per Abrechnungsermäßigung an die Eltern weitergegeben.
Teure Kanalsanierung
Eine Schreckensbotschaft über zu erwartende Kanalsanierungskosten zwischen einer halben und einer ganzen Million Euro kam mit dem Bericht von Planer Matthias Kirchner. Aufgrund einer umfangreichen Kamerauntersuchung der Abwasserkanäle im Baugebiet Breet und des Sammlers von Wirmsthal entstand ein umfangreicher Katalog von Schadensbildern, die sich bezüglich ihrer Dringlichkeit drei verschiedenen Schadensgruppen zuordnen lassen. "Allein wenn wir nur die dringlichsten Fälle sanieren, kommen wir auf etwa 515.000 Euro", rechnete Kirchner vor.
Am schlimmsten betroffen seien die Kanäle Am Steinbruch, Alte Kissinger Straße, Halbäckerweg und Am Fußpfad, wies Kirchner auf die dort drohende Komplettsanierung hin. Wenn aufgegraben werde, sei die gleichzeitige Verlegung neuer Trinkwasserleitungen zu empfehlen. Per Ausbausatzung seien die Anwohner an den Straßenbaukosten zu beteiligen.
Einhellig gab es die Zustimmung der Räte für die neue Entwässerungssatzung, die sich bis auf drei kleinere Änderungen an der bayerischen Mustersatzung orientiert. So seien die Euerdorfer Hausbesitzer nicht automatisch gehalten, ihr Leitungssystem alle 20 Jahre durch einen Fachbetrieb überprüfen zu lassen sondern lediglich, wenn die Gemeindeverwaltung diese Maßnahme veranlasse, betonte Bürgermeister Reinhard Hallhuber (CSU / FWG). "Die Auswertung der Grundstücksflächen für die Berechnung der gesplitteten Abwassergebühren ist abgeschlossen", bestätigte er. Der Kubikmeter Schmutzwasser liege bei 2,29 Euro und für den Kubikmeter Niederschlagswasser werde 0,21 Euro berechnet. Die Räte stimmten zu.
Geschwindigkeitsmessgerät wird aufgestellt
Mit 12:1 Stimmen befürworteten die Räte, dass im Bereich Am Haarberg und Heinrich-Weber-Straße ein Geschwindigkeits-Messgerät "Smiley" aufgestellt wird. Anlass war der Beschwerdebrief eines Anwohners, der eine Tempo 30-Zone gefordert hatte. Er sorgte sich um die Kinder in diesem Straßenbereich. Während Hallhuber durchaus nachvollziehen konnte, dass auch im Schulbereich zu schnell gefahren werde, sprach Jochen Huppmann (CSU / FWG) bezüglich dieser Briefbeschwerde von einer "Lachnummer, die wir ablehnen sollten".
Zu schnell und unter Missachtung der Vorfahrtsregelung werde in der 30er-Zone in Wirmsthal gefahren, so Guntram Gock (FWG). Erhebliche Gefahren für die Radfahrer sah Elmar Hofmann (Bürgerblock) im Querungsbereich der B 287, wo kürzlich ein tödlicher Unfall passierte. Da seien sowohl die Kommune als auch der Landkreis gefordert, das "katastrophale Gestümpere" des Radwegenetzes zu verbessern und mehr Verantwortung zu zeigen.