Es wird schon gerodet
Autor: Stefan Geiger
Schwarze Pfütze, Dienstag, 29. Dezember 2015
Die Vorarbeiten für den Bau dreier Windräder nahe der Schwarzen Pfütze haben bereits begonnen. Der Bebauungsplan hat eine weitere Hürde genommen.
"Wir haben mit der Rodung begonnen. Ein Feld ist bereits frei geräumt", erklärt Projektleiter Tom Jenssen von der Energieallianz Bayern. Der Bebauungsplan "Windenergie WK 43 Nord" hat nämlich eine weitere wichtige Hürde genommen: Der Gemeinderat billigte das Konzept einschließlich integriertem Grünordnungsplan als Satzung.
Zusammen mit der Änderung des Flächennutzungsplans, dessen Genehmigung in Kürze erwartet wird, werden beide Vorhaben im Amtsblatt veröffentlicht und erlangen damit Rechtskraft.
Da in umfangreichen Vorgesprächen alle Bedenken ausgeräumt wurden, erhielt die Energieallianz Bayern bereits die vorzeitige Baugenehmigung. "Ab März 2016 folgen die Verlegung der Kabel und der Bau der Fundamente. Die benutzten Wege werden laufend gepflegt und am Ende wieder hergerichtet. Für die Wiederaufforstung haben wir in der Gemarkung Rottershausen eine größere sowie zwei kleinere Waldlücken erworben", erläuterte Jenssen weiter.
Im gemeindlichen Wald nordwestlich der Schwarzen Pfütze errichtet die Energieallianz Bayern drei Windräder. Die Planungen passierten inzwischen alle Hürden, nachdem nochmals alle Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Bürger einbezogen worden waren. "40 Fachstellen gaben keine Stellungnahme mehr ab bzw. teilten ihr Einverständnis mit. Nur vier Behörden und ein Bewohner reichten Anregungen ein", sagte Bürgermeister Franz Kuhn.
Bauservice und Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Bad Kissingen gingen auf die Ausgleichsflächen ein. Nach Rücksprache reicht eine textliche Zusage. Auf eine zeichnerische Darstellung kann verzichtet werden. Der Auflage, dass das Projekt aus dem Flächennutzungsplan entwickelt wird, kommt die Gemeinde nach. Die Gesellschaft für Dokumentationserstellung und -pflege ging auf den Schutzstreifen für eine Ferngasleitung, die durch die Zone verläuft, ein. Die Gemeinde sagte zu, dass bei der Aufforstung der Bereich der Leitung frei gehalten wird. Die Wiederaufforstungen können trotz der Einschränkungen umgesetzt werden, da die Energieallianz mehr als die festgesetzte Aufforstungsfläche von 0,9 Hektar erworben hat.
Sehr ausführlich setzte sich der Landesbund für Vogelschutz mit der WK 43 Nord auseinander. Fragen zu Fledermäusen hatte der Gemeinderat bereits im vorhergehenden Verfahren mit dem Verweis auf Abschaltzeiten geklärt. Für einen der drei Standorte kritisierte der Landesbund Vogelschutz die massiven Eingriffe in den Wald und die geringe Entfernung zur Schwarzen Pfütze mit Schallimmissionen und Schattenwurf. Im Resümee kommt die Behörde zur Feststellung: "Dem nördlichen Teil kann, wenn auch mit schweren Bedenken, zugestimmt werden."
Ebenso hatte schon bei der ersten öffentlichen Auslegung ein Bürger seine Sorgen zu Zerstörung der Landschaft, Gefährdung der Vogelwelt, Entwertung der Natur und Zersiedelung vor allem zum südlichen Teil verdeutlicht.
Da dieser Part nicht Gegenstand des Bebauungsplans ist, sah der Gemeinderat keinen Handlungsbedarf.