Es kommt Licht ins Dunkel des "Kaaba"
Autor: Robert Huger
Bad Kissingen, Montag, 16. März 2015
Der Umbau des großen Sitzungssaals im Landratsamt Bad Kissingen beginnt noch in diesem Jahr. Sechs "Lichtwürfel" sollen den bisher düsteren Raum mit Tageslicht versorgen. Das ist aber nur eine Maßnahme für die Neugestaltung des 50 Jahre alten Saals.
Alles neu lautet das Motto für die "Kaaba", wie der große Sitzungssaal im Landratsamt auch genannt wird. Der Raum wird grundlegend saniert, umgebaut und modernisiert. Sechs "Lichtwürfel" (siehe Fotomontage), je drei in die Süd- und Nordwand eingesetzt, werden den Raum künftig mit Tageslicht versorgen. "Wir wollen eine möglichst gleichmäßige Beleuchtung, unabhängig vom Sonnenstand", sagt Kreisbaumeister Günter Stammwitz.
Aussicht, aber keine Einsicht
"Die Würfel reichen leicht aus der Fassade heraus", erläutert Architekt Reinhard Seufert. Die Frontscheiben der Lichtwürfel sind opak, verhindern also die Einsicht von außen. Die Seitenscheiben der Würfel sind jedoch transparent. Die künstliche Beleuchtung des Saales erfolgt durch eine dimmbare Lichtdecke. Zudem soll Licht nach Außen erzeugt werden.
"Die Lichtwürfel werden vielleicht ständig leicht beleuchtet", sagt Reinhard Seufert.
Zusätzlich zu den Würfeln werden Boden, Wände und Decke sowie technische Ausstattung erneuert. "Wenn du etwas machst, dann richtig oder du lässt es bleiben", kommentiert Landrat Thomas Bold (CSU) die Sanierungsmaßnahmen.
Für den Boden ist ein Parkettbelag geplant. Den nötigen Schallschutz regeln Akkustikpanele an den Wänden und teilweise an der Decke. Angedacht ist auch eine neue Möbilierung. Dafür gibt es aber noch keine konkreten Pläne.
Der Brandschutz entspricht zwar den Vorschriften, dennoch wird es einen zweiten Rettungsweg an der Westseite des Gebäudes geben. Denn so ganz geheuer ist es den Verantwortlichen mit dem einzigen bisherigen Notausgang nicht. "Wenn was passiert, macht man sich Vorwürfe", sagt Bold. Der Ausgang führt über eine Treppe zur Oberen Marktstraße (siehe Grafik).
Änderungen im Foyer
Nicht nur der Sitzungssaal, sondern auch das Foyer des Sitzungssaals soll umfassend umgestaltet werden. Ein Teil wird dazu um 50 Zentimeter erhöht und dient als Lounge-Bereich, der den Raum auflockern soll. Der Zugang erfolgt über eine Rampe. Aus Gründen von Akustik und Optik ist eine Faltdecke geplant. "Wir wollen dem Foyer etwas vom dunklen Charakter nehmen", sagt Reinhard Seufert. Von der Oberen Marktstraße her wird der Raum durch einen begehbaren, allseits transparenten Glaskubus belichtet.
Nutzung, Kosten und Baustart
Der neue Saal ist nicht nur von ein Raum für Mitarbeiter des Landratsamtes. Er soll unter anderem für Vorträge, Vereinssitzungen und Ehrungen genutzt werden. "Bisher hatten wir diesbezüglich Hemmungen wegen des Rettungsweges", erläutert Thomas Bold. Der Betrieb soll künftig auch abends und an den Wochenende möglich sein.
Die Umbaukosten belaufen sich wohl auf die bisher geplanten eine Million Euro. Der Betrag könnte sich jedoch noch etwas erhöhen. "Das ist schwer einzuschätzen", sagt Günter Stammwitz, "man nähert sich dem Preis durch Vergleiche."
Laut Plan beginnen die Bauarbeiten im Sommer. Spätestens in der Kreistagssitzung im Juli soll die Vergabe der Bauleistungen erfolgen. Die Sanierung soll im Idealfall im Januar 2016 abgeschlossen sein. Bis es soweit ist, finden Ausschusssitzungen in Schulen und anderen Einrichtungen statt.