Es gibt einen Kaufinteressenten für das Ebenhäuser Schloss
Autor: Stefan Geiger
Ebenhausen, Donnerstag, 17. März 2016
Für das Schloss von Ebenhausen verdichten sich die Verhandlungen für eine künftige Wohnnutzung.
Die Einwohnerzahl in Ebenhausen ist im vergangenen Jahr um 14 auf 1476 Personen gestiegen, was vor allem an den Asylbewerbern liegt. Das sagte Bürgermeister Franz Kuhn in der Bürgerversammlung. Außerdem gibt es im Ort sage und schreibe 87 Gewerbebetriebe, darunter viele Kleinunternehmen.
"Die Abrechnung der Hegler-Halle steht noch aus und dürfte mit 5,8 Millionen Euro abschließen", informierte Kuhn.
Trotz dieser Rekordmaßnahmen stünden die Finanzen der Großgemeinde auf gesunden Füßen. Die Pro-Kopf-Verschuldung sei auf 331 Euro gesunken und werde in den nächsten Jahren durch Tilgungen weiter minimiert.
"Dem Wunsch nach Bauplätzen kamen wir mit der Zone Westlich der Ziegelei nach. Zurzeit läuft die zweite Auslegungsrunde. Parallel wird die Erschließung vorbereitet, um im Mai mit der Umsetzung zu beginnen. Angebunden wird das Areal mit elf Grundstücken, die alle in Gemeindebesitz sind, von der Bahnhofstraße her. Die Entwässerung erfolgt im Trennsystem, wobei das Oberflächenwasser in die Riedelgrube geleitet wird, um dort zu versickern. Die Straße mit Wendehammer wird gepflastert. Auf einen Gehsteig wird verzichtet, da kein Durchgangsverkehr besteht", erklärte der Bürgermeister.
Franz Kuhn gab auch etliche Informationen zum Schloss: Das Landesamt für Denkmalpflege und die Gemeinde hatten ein Gutachten zu Statik, baulichem Zustand und Konzept für eine überwiegend wohnwirtschaftliche Nutzung erstellen lassen. Es gebe einen Interessenten, der das Gebäude kaufen will. Mit ihm laufen intensive Gespräche, so Franz Kuhn. Es gehe um Fördermöglichkeiten und die Finanzierung. Denkmalpflege, Regierung von Unterfranken und ein Architekt seien eingebunden. "Der Interessent prüft derzeit die Finanzierung und wird auf die Gemeinde zukommen."
Öko-Modellregion
Die Allianz Oberes Werntal - so Kuhn weiter - wurde als Öko-Modell-Region Bayerns ausgezeichnet mit dem Ziel, die Produktion heimischer Biolebensmittel und die regionale Identität zu stärken.
Inbegriffen sind erneuerbare Energien, soziales Engagement im Umweltbereich sowie Natur- und Ressourcenschutz. Als weiteres Projekt möchte die Allianz in den Fluren Kernwege ausbauen und damit öffentliche Straßen entlasten. In Ebenhausen sind die Verbindung von Ramsthaler Straße über Leuselbach in Richtung Poppenhausen sowie eine Abzweigung zur Hainer Brücke angedacht.
"Beschafft haben wir für Bewohner, die selbst kein Auto mehr fahren können, einen Bürgerbus für Einkäufe und Arztbesuche. Den Neunsitzer steuern ehrenamtliche Fahrer. Engagiert hat sich für diesen Dienst vor allem Gemeinderätin Karin Haut. Wir hoffen, dass das Angebot noch zahlreicher angenommen wird", erklärte Franz Kuhn.