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Es geht auch günstiger


Autor: Björn Hein

Steinach an der Saale, Mittwoch, 11. März 2015

Für die Henneberghalle in Steinach hat der Gemeinderat diverse Gewerke vergeben. Insgesamt liegen die Kosten bislang rund 100 000 Euro niedriger als geplant. Ausgiebig diskutiert wurde auch über einen geplanten Maschendrahtzaun am künftigen Asylbewerberheim in Bad Bocklet.
Ortseinsicht: In der Henneberghalle in Steinach informierten sich die Gemeinderäte über den Stand der Bauarbeiten. Foto: Björn Hein


Vor der Sitzung hatte der Gemeinderat einen Ortstermin in der Henneberghalle in Steinach. Thomas Beck, der Verantwortliche für die gemeindlichen Gebäude, zeigte, wie es mit der Generalsanierung der Halle vorangeht.

Prallschutzwand aus Holz

Zur Diskussion stand eine Prallschutzwand aus Textil oder Holz, wobei die aus textilem Material rund 24 000 Euro koste, wohingegen die Holzlösung mit 34 000 Euro zu Buche

schlüge. Beck favorisierte letztere Lösung, allein von der Optik her eigne sie sich besser. Außerdem machte er den Vorschlag, abklappbare Bühnenelemente anzuschaffen, was in der Folge einen erheblich geringeren Aufwand an Umbauarbeiten bedeute. Der Gemeinderat entschied sich einstimmig für die Prallschutzwand aus Holz und dafür, abklappbare Bühnenelemente zu kaufen.
Außerdem mussten sich die Räte auf einen Sporthallenboden festlegen. Man entschied sich einstimmig dafür, eine Polyurethan-Lösung (PU) zu wählen, und außerdem verzichtete man darauf, sich einen Schutzboden anzuschaffen.

Ausschreibungs-Ergebnisse

Um die Generalsanierung der Henneberghalle ging es auch bei der Bekanntgabe der Ausschreibungsergebnisse für verschiedene Gewerke. Im Bereich "Metallbau-Fenster" hatte die Firma Metallbau Söder aus Oberthulba das günstigste Angebot mit rund 135 000 Euro brutto abgegeben. Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Vergabe an die Firma.
Im Bereich "Trockenbau Nebenräume" war die Firma Demling aus Salz mit einer Angebotssumme von rund 71 000 Euro brutto die günstigste und erhielt damit den Auftrag.
Die Maler-/Innenputzarbeiten wurden an die Firma Römhilder Werkstätten vergeben, die ein Angebot von brutto 42 000 Euro abgab. Die Fliesen-/Estricharbeiten gehen mit einer Angebotssumme von brutto rund 51 000 Euro an Thorsten Back aus Burglauer. Mit den Sonnenschutzarbeiten wurde die Firma Müller & Meissner aus Eltingshausen betraut, die für die Arbeiten ein Angebot von brutto rund 9000 Euro gemacht hatte.
"Insgesamt haben wir bei den heute abgestimmten Gewerken Minderkosten von rund 70 000 Euro", erklärte Christina Schmitt. Auch die Marktgemeinderäte waren froh, dass die Vergabesummen niedriger als die Kostenberechnung ausgefallen sind. Die Gesamtsumme aller bisher vergebenen Werke belaufen sich auf rund 465 000 Euro, wobei man bislang rund 100 000 Euro günstiger liegt, als ursprünglich geplant.
Der Bauantrag von Leonhard Büttner hat dann in der Sitzung im Rathaus für umfangreiche Diskussionen gesorgt. Leonhard Büttner möchte eine Wendeltreppe an das bestehende Gästehaus anbauen und einen Maschendrahtzaun an der südwestlichen Grundstücksgrenze in der Frankenstraße in Bad Bocklet errichten. Da in dem Anwesen demnächst Asylbewerber untergebracht werden, sei eine Treppe aus Brandschutzgründen anzubringen, erklärte er.
Die Diskussion entflammte, als Christina Schmitt, Sachgebietsleiterin für die Grundstücksverwaltung, erläuterte, dass der Zaun 1,50 Meter hoch werden und auf der bestehenden Mauer errichtet werden soll. Zudem liege nicht von allen Nachbarn die Einverständniserklärung für das Bauvorhaben vor.

Unzumutbar

Marktgemeinderat Christian Horn (CSU), der in der Sitzung nicht erscheinen konnte, hatte sich in einem Schreiben gegen einen solch hohen Maschendrahtzaun ausgesprochen. Zaun und Mauer seien zusammen rund drei Meter hoch - und damit einen Meter höher als genehmigungsfrei zulässig. "Gerade in einem Wohngebiet ist dies meiner Ansicht nach absolut zu verhindern und kann keinem Bewohner zugemutet werden", erklärte Horn schriftlich.
Entsprechend dem Bayeri schen Bauordnungsrecht müsse bis zwölf Meter Absturzhöhe eine Zaunhöhe von 90 Zentimetern eingehalten werden, was maximal 240 Zentimeter Höhe ergäben, wenn man die Stützmauer und den Zaun einrechne. "Ich denke auch vor dem Hintergrund, dass in diesem Anwesen bald 50 Asylbewerber einziehen werden, ist eine Errichtung eines 150 Zentimeter hohen Maschendrahtzauns um das Anwesen herum nicht zuzulassen", heißt es in Horns Schreiben weiter. Auf diese Art und Weise würde das Anwesen einen Ghetto-Charakter erhalten, der vermieden werden sollte.
Peter Holzheimer (FCW) sagte, dass ein so hoher Zaun außerdem das Ortsbild verschandele, Horst Krapf (CSU) meinte, dass man auch den Nachbarn einen solch hohen Zaun nicht zumuten könne. Helmut Wischang (ULB) verlangte, dass man allein schon aus gestalterischen Gründen einen so hohen Zaun ablehnen müsse.

Auf 90 Zentimeter begrenzt

Mario Hümpfer (FCW) machte schließlich den Vorschlag, den Maschendrahtzaun erst ab der Stelle anzubringen, an dem die Absturzsicherung vom Gesetz her verlangt werde und die Zaunhöhe außerdem auf 90 Zentimeter zu begrenzen. Dies nahm der Gemeinderat dann einstimmig an. Die Wendeltreppe wurde wie im Bauantrag vorgesehen genehmigt.
Es gab aber noch weitere Bauanträge, die alle genehmigt wurden. So darf in der Alois-Gundalach-Straße in Bad Bocklet ein Wohnhaus mit Garage neu gebaut werden. Auf einem bestehenden Wohnhaus im Hohner Weg in Bad Bocklet wurde eine Dachgaube genehmigt, und in der Federgasse in Steinach kann ein neues Wohnhaus mit Garage gebaut werden.