Erster Wochenmarkt auf dem Marktplatz in Hammelburg
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Dienstag, 27. November 2012
Die Bedingungen für den Wochenmarkt sind nun festgeschrieben. Damit müssen sich gleichzeitig die Standbeschicker des Flohmarkts auf Veränderungen einstellen.
Am 6. April ist es nach langer Diskussion so weit: Dann findet der erste Wochenmarkt auf dem Marktplatz statt. Der Stadtrat hat dem Mietvertrag mit der Deutschen Marktgilde zugestimmt, die sich um die Organisation des Wochenmarkts kümmert. Zehn bis 15 Händler werden jeden Samstag ihre Waren auf dem Marktplatz feilbieten.
Laut Vertrag bekommt die Stadt 15 Prozent der Standgeldeinnahmen als Miete. Bei 15 Ständen sollen das etwa 30 bis 50 Euro pro Markttag sein. Der Mietvertrag mit der Marktgilde ist bis 30. April 2016 befristet. Sofern sie nicht gekündigt wird, verlängert sich die Vereinbarung danach um jeweils ein Jahr. Zwischen der Stadt und dem Marktorganisator muss jetzt nur noch die Stromversorgung geklärt werden.
Denn für die Markttage müssten zwei mobile Verteilerkästen aufgestellt werden, was der Stadt Aufwand und Kosten verursachen würde.
"Wir sollten die Chance nutzen", sagte Bürgermeister Ernst Stross (SPD) in der Stadtratssitzung über den Wochenmarkt. Man müsse dabei aber auch einige Zeit abwarten, bis sich die Marktbeschicker ihren Kundenstamm aufbauen.
Weniger Stände und mehr Standkosten
Da der Wochenmarkt den Marktplatz komplett belegen wird, wird der Flohmarkt ab April auf den Viehmarkt und in die Josef-Schultheis-Straße ausweichen. Die Dalbergstraße bleibt für den Verkehr frei. Das gleiche gilt für die Zufahrt zum Altenheim Bürgerspital. Annemarie Fell (Die Grünen/Bürger für Umwelt) und Christian Fenn (Junge Liste) brachten als zusätzlichen Standplatz noch die Kirchgasse ins Spiel. Doch wie der städtische Marktleiter August Brendan erklärte, würden die Kunden dort nicht hinkommen. "Das ist schon jetzt bei den Ständen, die dort stehen, schwierig."
Auf dem Viehmarkt ist nicht genug Platz für alle Flohmarkthändler: Die Zahl der Stände verringert sich deshalb von 80 auf 60. Dies und steigende Personalkosten für die Marktorganisation haben wiederum eine Erhöhung der Standgebühren zur Folge. Für einen einzelnen Tisch müssen künftig 10 statt 8 Euro und für einen Doppeltisch 12 statt 10 Euro bezahlt werden.
Die neuen Flohmarktgebühren seien für die Standbeschicker auch im Vergleich zu anderen Städten akzeptabel, wie Stross sagte. Marktleiter August Brendan erklärte auf Nachfrage der Saale-Zeitung, dass die Gebühren seit Jahren nicht erhöht worden seien. Die Reduzierung der Händlerzahl und die Verlegung auf den Viehmarkt sieht er nicht als Gefahr. "Die Attraktivität des Flohmarkts wird nicht leiden", sagte Brendan.
Flohmarkt nur noch von April bis Oktober
Er zählt etwa 40 bis 50 Standbeschicker zum festen Händlerstamm des Flohmarkts. Sie kommen mehrmals pro Jahr nach Hammelburg. Der Einzugsradius beträgt etwa 100 Kilometer. Laut Brendan sind Flohmarktleute aus Kassel, Aschaffenburg, Haßfurt und Bamberg darunter. "Sie kommen wegen der Atmosphäre nach Hammelburg, weil der Flohmarkt in der Innenstadt und nicht auf irgendeinem Parkplatz oder am Stadtrand stattfindet", meinte Brendan. Das gelte auch für den Viehmarkt. Dort fehlt lediglich eine Unterstellmöglichkeit, wie es sie jetzt im Rathausdurchgang gibt.
Der Flohmarkt wird ab dem kommenden Jahr nur noch von April bis Oktober veranstaltet, da im Winter die Anwerbung aufwendiger sei. Der letzte Flohmarkt in seiner heutigen Form findet am Samstag, 8. Dezember, statt.